Autoindustrie

Volkswagen liefert auch 2022 weniger Fahrzeuge aus

Der VW-Konzern hat 2022 mit 8,3 Millionen rund 7 % weniger Fahrzeuge als im Vorjahr ausgeliefert. 2019 waren es noch fast 11 Millionen. Lieferprobleme und zeitweilige Produktionsstopps bremsten.

Volkswagen liefert auch 2022 weniger Fahrzeuge aus

ste Hamburg

Lieferprobleme und temporäre Produktionsstopps haben 2022 die weltweiten Auslieferungen des Volkswagen-Konzerns weiter sinken lassen. Gingen in den Pandemiejahren 2020 und 2021 um 15,2% bzw. um 4,5% weniger Fahrzeuge an Kunden, verbuchte Europas größter Fahrzeugbauer im abgelaufenen Turnus ein Minus von 7% auf 8,26 Millionen Fahrzeuge. Das teilte der Mehrmarkenhersteller am Donnerstag mit. 2019, vor der Coronakrise, waren es noch fast 11 Millionen.

Nach einem Rückgang um 22,2% im ersten Halbjahr setzte sich der Aufwärtstrend dank einer leicht verbesserten Versorgungslage im zweiten Halbjahr zum Jahresende fort. So steht für die Monate Oktober bis Dezember ein Anstieg um 14,3% auf 2,2 Millionen Fahrzeuge zu Buche – nach einem Plus von 10,6% im dritten Quartal. Freilich waren die Auslieferungen im vierten Quartal 2021 verglichen mit dem Vorjahr auch kräftiger um 31% abgesackt.

Weltmarktführer Toyota schnitt 2022 besser ab. Bis Ende November lieferte der japanische Rivale 8,7 Millionen Fahrzeuge aus, einschließlich der zum Konzern gehörenden Marken Daihatsu und Hino rund 9,6 Millionen. Gleichwohl zeigte sich VW-Vertriebschefin Hildegard Wortmann zufrieden: „Unsere Marken haben im vergangenen Jahr in einem sehr herausfordernden Umfeld gute Auslieferungszahlen erzielt.“

Positiv schnitten jedoch nur wenige Automarken des Konzerns ab. So erreichte neben den Premiummarken Lamborghini und Bentley nur der Ende September an die Börse gegangene Sportwagenbauer Porsche ein Plus – von 2,6% auf knapp 310000 Fahrzeuge. Die Volumen-Kernmarke VW Pkw büßte um 6,8% auf 4,56 Millionen Fahrzeuge ein, noch mehr gaben Škoda (−16,7%) und Seat/Cupra (−18,1%) nach. Auch Audi lieferte mit 1,61 Millionen 3,9% weniger Fahrzeuge aus als im Vorjahr. Über alle Marken hinweg verteilte sich der Rückgang bis auf die Asien-Pazifik-Märkte ohne China auf alle Regionen. In den größten Einzelmärkten China und Westeuropa sanken die Auslieferungen 2022 um 3,6% auf 3,18 Millionen bzw. um 5,2% auf 2,71 Millionen Fahrzeuge.

Vertriebschefin Wortmann hob hervor, dass der Umstieg in Richtung Elektromobilität bei allen Marken vorangekommen und 2022 das Ziel erreicht worden sei, den Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge (BEV) an den Gesamtauslieferungen auf rund 7 bis 8% zu steigern. Insgesamt zogen die BEV-Auslieferungen um 26,3% auf 572100 Fahrzeuge an, im vierten Quartal allein um 28,8%. Wortmann fügte hinzu, der hohe Auftragsbestand gebe Zuversicht für 2023 trotz sich abschwächender Konjunktur und Lieferengpässen. Bei den Lieferproblemen hofft VW auf eine schrittweise Verbesserung im Jahresverlauf.