Vonovia macht Minderheitseignern von GSW Angebot
md/ak Frankfurt/Köln
Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia, der für rund 19 Mrd. Euro seinen Konkurrenten Deutsche Wohnen (DW) übernehmen will, hat auch den Minderheitsaktionären der DW-Tochter GSW ein Kaufangebot gemacht. Vonovia wolle den Aktionären in einem freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot den gesetzlichen Mindestpreis zahlen, teilte der Dax-Konzern mit. Der Vollzug der Transaktion werde für Januar 2022 erwartet. Laut GSW lagen Ende des vergangenen Jahres 94% der GSW-Anteile bei der Deutsche Wohnen, gut 5% bei der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe und der Rest im Streubesitz.
Zudem teilte Vonovia mit, man wolle deutlich stärker als bislang in Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern der eigenen Immobilien investieren. Der Fernziel laute, bis 2050 alle geeigneten 30000 Dächer mit Solarzellen auszustatten. Dafür soll die jährliche Installationskapazität bis 2024 verzehnfacht werden. Würde das gelingen, könnten bis 2030 rund 17000 Dächer mit Fotovoltaik bestückt sein und so jährlich 194 Mill. Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Das würde 76500 Tonnen Kohlenmonoxid per anno einsparen.
In den Ausbau der Fotovoltaik will Vonovia bis 2030 rund 240 Mill. Euro investieren. Binnen drei Jahren soll die installierte Leistung von jährlich 2,5 Megawatt Peak (das ist die nicht normgerechte Bezeichnung für die Leistung von Solarzellen) auf 25 Megawatt Peak steigen. Weil bei den Dienstleistern im Solarbereich bundesweit Kapazitäten fehlen, setzt der Konzern seit dem Vorjahr auf eigene Handwerker, die die Anlagen installieren. Weitere 100 Stellen sollen dafür geschaffen werden. Vonovia sucht Dachdecker, Elektriker und Projektleiter. Vonovia hat seit 2018 nach eigenen Angaben 16 Mill. Euro investiert, um auf gut 1000 Dächer Fotovoltaik-Anlagen zu bauen.