VW-Aufsichtsrat fordert neues Konzept für Cariad
Reuters Hamburg
– Um die Probleme von Volkswagen in der Software-Entwicklung in den Griff zu bekommen, verlangt der Aufsichtsrat ein überarbeitetes Konzept. „Das reicht so nicht, was der Vorstand vorgelegt hat“, sagten Aufsichtsratskreise der Nachrichtenagentur Reuters. Ein weiterer Insider sagte, in der letzten Aufsichtsratssitzung vor der Sommerpause werde von der Software-Tochter Cariad ein „Update“ erwartet. Ein Termin sei noch nicht festgelegt. Der „Spiegel“ berichtete, bei den Beratungen im Aufsichtsrat vor der Hauptversammlung vergangene Woche sei von gravierenden Managementfehlern bei Cariad die Rede gewesen. Volkswagen äußerte sich nicht dazu.
Eine organisatorische Neuaufstellung der Software-Tochter, wie der Spiegel folgert, ist offenbar nicht geplant. „Die Erwartung, dass sich etwas am Management ändert, ist falsch“, sagte ein dritter Insider. Es gehe vielmehr um eine Neuordnung der Modellanläufe und darum, die vielfältigen Interessen in dem Konzern unter einen Hut zu bringen.
Der Aufsichtsrat lässt sich vom Vorstand regelmäßig über wichtige Themen auf den neuesten Stand bringen, darunter auch über die Entwicklung bei Cariad. Für die IT-Tochter, in der Volkswagen die Software-Entwicklung ihrer Marken gebündelt hat, ist seit Jahresanfang Konzernchef Herbert Diess verantwortlich. Die Tochter kämpft seit längerem mit Schwierigkeiten.