Volkswagen hat den Verkauf weiterer Anteile an ihrer Nutzfahrzeugtochter Traton im Visier. VW-Konzernchef Oliver Blume unterstrich in der Hauptversammlung des Wolfsburger Mehrmarkenunternehmens am Mittwoch die Bereitschaft, „den Streubesitz schrittweise zu erhöhen, um die Aktie für Anleger besser investierbar zu machen“. Dies würde die Chancen erhöhen, in führende Indizes wie den MDax aufgenommen zu werden. Derzeit wird die Traton-Aktie im SDax geführt.

Das Papier, das am Mittwoch um bis zu 5,7% auf 30,65 Euro nachgab, kommt seit Jahresanfang auf ein Kursplus von mehr als 45%. Wie viele Traton-Aktien platziert werden könnten, sagte Blume nicht. Aktuell beläuft sich der Streubesitzanteil bei Traton auf 10,3%. Im Vorfeld der Hauptversammlung kursierten Spekulationen, VW könne Aktien im Wert von bis zu 1 Mrd. Euro verkaufen. Mit möglichen Beratern, so die Nachrichtenagentur Bloomberg, sei über einen möglichen Verkauf an institutionelle Investoren gesprochen worden.

Der VW-Konzernchef erinnerte an die Ankündigung anlässlich des Traton-Börsengangs im Juni 2019, mittelfristig einen Anteil von 75% und einer Aktie an der Holdingtochter halten zu wollen. „Wir wollen ein engagierter und verantwortungsbewusster Aktionär bleiben.“ Mit den Marken Scania, MAN, Navistar und Volkswagen Truck & Bus gehört Traton zu den weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellern.

Traton war vor fünf Jahren zu 27 Euro an die Frankfurter Börse gekommen. Am Donnerstagabend lag die Marktkapitalisierung, nachdem die Aktie um 3,7% auf 32,15 Euro gestiegen war, bei 16,1 Mrd. Euro.

Bei der Batterietochter Powerco treibt VW Börsenpläne derweil nicht voran. Finanzchef Arno Antlitz bekräftigte in der Hauptversammlung, dass das IPO eine Option für die Zukunft sei. Aktuell liefen aber keine Vorbereitungen für einen Börsengang.