Der Volkswagen-Konzern hat 2021 infolge seiner Elektro-Offensive anders als im Jahr zuvor Klimaschutzvorgaben in der EU eingehalten. Wie das Wolfsburger Mehrmarkenunternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, lag der Durchschnittswert der CO₂-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in der EU sowie in Norwegen und Island im abgelaufenen Jahr bei 118,5 Gramm pro Kilometer – rund 2% unter dem für den Konzern geltenden gesetzlichen Ziel von 120,8 g/km.

Im Jahr zuvor hatte der Konzern eigenen Angaben zufolge einen CO₂-Flottendurchschnittswert von 99,9 g/km in der EU sowie in Großbritannien, Norwegen und Island erreicht, der auf Basis des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) ermittelt worden war. 2021 galt hingegen für das Messverfahren als neue gesetzliche Grundlage die „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“ (WLTP). Durch die Umstellung auf den realitätsnäheren Testzyklus gemäß WLTP sind die CO₂-Flottenzielwerte der Jahre 2020 und 2021 nicht vergleichbar, zugleich wurde Großbritannien infolge des EU-Austritts 2021 nicht mehr berücksichtigt. In beiden Jahren wurden auch die Luxusmarken Bentley und Lamborghini einzeln bewertet und nicht in die CO₂-Bilanz des VW-Konzerns einbezogen.

Die EU-Kommission muss die Ab­gaswerte der Hersteller noch bestätigen. Seit 2020 gelten in der EU mit 95 g/km strengere Vorgaben für CO₂-Emissionen­ von Neuwagen. Liegen Flottenwerte der Hersteller oberhalb des Zielwerts, drohen empfindliche Strafzahlungen.

VW hatte 2020 die EU-Vorgaben trotz eines mit anderen Herstellern gebildeten CO₂-Pools um rund 0,5 g/km verfehlt – als Folge der Corona-Pandemie, wie es vor Jahresfrist hieß. Die Strafzahlung bezifferte der Konzern mit einem niedrigen dreistelligen­ Millionenbetrag. Beim CO₂-Pooling­ können sich Unternehmen mit hohem Flottenausstoß und mit niedrigen Werten gegen finanziellen Ausgleich zusammenschließen. Gewertet wird ein Durchschnitt. In der EU sowie in Norwegen und Island lieferte der VW-Konzern im vergangenen Jahr 472300 E-Fahrzeuge aus, 64% mehr als 2020.