Der US-Finanzinvestor Warburg Pincus hat die Mehrheit an der Arsipa Gruppe übernommen, einem Spezialisten für die Digitalisierung der Arbeitsmedizin. Das teilte die Private-Equity-Firma am Dienstag mit. Verkäufer der Anteile waren einige Angel Investoren und Venture-Capital-Fonds. Das Unternehmen aus Berlin versteht sich mit der eigenen digitalen Plattform Medigini als digitaler Vorreiter in dem noch analog geprägten Markt, der in Deutschland ein Umsatzvolumen von 5,9 Mrd. Euro umfasst und wegen zunehmender Auflagen mit rund 5% pro Jahr wächst. Die 2020 gegründete Gruppe zählt aktuell rund 750 Beschäftigte in der deutschsprachigen Region und soll mit Warburg Pincus die Digitalisierung und Konsolidierung vorantreiben. Wettbewerber sind BAD, Tüv und Dekra. Arsipa plant unter CEO Caner Kaya für 2025 rund 100 Mill. Euro Umsatz. Der fragmentierte Markt, der aus 12.000 Arbeitsmedizinern besteht, die zu zwei Dritteln älter als 60 Jahre sind, ist von Fachkräftemangel geprägt und analog. Ärzte heften noch ausgedruckte Mails in Ordnern ab, und in Großunternehmen rascheln riesige Abteilungen mit viel Papier. Gleichzeitig liegen Krankenstände auf Rekordniveau und lassen den Bedarf an effizienten, digitalen Dienstleistungen steigen. „Wir halten den Markt für Arbeitsmedizin für überaus interessant“, sagt Warburg-Pincus-Geschäftsführer Max Fowinkel. Die Private-Equity-Firma hatte ihren Fonds Warburg Pincus Global Growth 14 im Oktober 2023 mit 17,3 Mrd. Dollar geschlossen und ist ausschließlich im Segment Buy-out aktiv.