Warburg Pincus sammelt Megafonds für Buy-outs
Warburg Pincus sammelt Megafonds für Buy-outs
Deutschlandchef Obermann: Wir schauen uns so viel an, dass wir kaum nachkommen
cru/hei Berlin
Die Private-Equity-Branche als Ganzes tut sich derzeit schwer mit dem Fundraising für ihre Buy-out-Fonds. Doch gerade den größten Adressen gelingt es weiter, große Milliardenfonds einzusammeln. Laut Finanzkreisen wird Warburg Pincus bis zum Jahresende einen neuen Buy-out-Fonds mit 16 Mrd. Dollar Volumen schließen. Noch größere Fonds sammeln derzeit gemäß Datenanbieter Preqin Blackstone (30 Mrd. Dollar), Hellman & Friedman (24 Mrd. Dollar) und Clayton, Dubilier & Rice (23 Mrd. Dollar) ein.
Infrastruktur, Software und Gesundheit
Der neue Fonds von Warburg Pincus bringt auch frisches „Dry Powder“ für die beiden Deutschlandchefs des US-Finanzinvestors – den ehemaligen Telekom-Chef René Obermann und seinen Partner Max Fowinkel. „Wir schauen uns derzeit so viel an, dass wir mit der Arbeit kaum nachkommen: digitale, auch softwarebasierte Infrastruktur, auch im Energiebereich, Software für Unternehmen und auch den Gesundheitssektor, um nur einige Beispiele zu nennen“, sagt Obermann im Berliner Büro des Finanzinvestors im Interview der Börsen-Zeitung. Interessant sind laut Fowinkel „sowohl Software für den Gesundheitssektor, Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen, Medizintechnik als auch Auftragsfertigung“. „Hier haben Warburg-Pincus-Fonds gemeinsam mit Advent im Mai für 4,25 Mrd. Dollar das Biopharma-Solutions-Geschäft (BPS) von Baxter gekauft“, sagt Fowinkel. BPS ist halb deutsch und halb amerikanisch und sitzt hierzulande im westfälischen Halle. Deutschland verfüge in diesem Bereich über viele kleine, innovative Firmen, die oft in einer Nische Weltmarktführer sind, erklärt Fowinkel.
Max Fowinkel, Deutschlandchef von Warburg PincusWenn wir unsere Firmen erfolgreich weiterentwickeln, finden sich auch Käufer.
Seit Beginn des Jahres hat Warburg Pincus in Europa Polyplus für 2,4 Mrd. Euro an Sartorius verkauft, dann Once for All, einen Anbieter von Lieferketten-Management in der Baubranche, an einen US-Investor sowie die Einzelhandelskette Reiss an Next veräußert. „Im Rahmen der Zusammenlegung von Inmarsat mit Viasat haben wir neben einem Aktienpaket an Viasat auch einen hoch dreistelligen Barkaufpreis erzielt“, so Fowinkel. „Wenn wir unsere Firmen erfolgreich weiterentwickeln, finden sich auch Käufer.“
Die meisten Take Privates in Europa
Auch mit Take Privates beschäftigen sich die Warburg-Pincus-Deutschlandchefs „sehr intensiv“. „Wir sind eine der Firmen, die in den vergangenen Jahren die meisten Take Privates in Europa gemacht hat“, sagt Fowinkel. Darunter sind relativ große Transaktionen wie The AA, das britische Pendant des ADAC, der Rückversicherer Somers Re, der Sicherheitsdienstleister G4S oder Inmarsat, der Anbieter für Satellitenkommunikation im Wert von 6 Mrd. Euro.
Das vollständige Interview finden Sie hier:
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