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Warren Buffett greift nach Occidental

Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel des US-Milliardärs und Großinvestors Warren Buffett, hat die Genehmigung der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) erhalten, durch Zukäufe auf einen Anteil von bis zu 50 % am Ölkonzern Occidental Petroleum zu kommen.

Warren Buffett greift nach Occidental

md Frankfurt

Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel des US-Milliardärs und Großinvestors Warren Buffett, hat die Genehmigung der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) erhalten, durch Zukäufe auf einen Anteil von bis zu 50% am Ölkonzern Occidental Petroleum zu kommen. Am Freitag, als die Öffentlichkeit über das Plazet der Behörde informiert wurde, legte die Aktie von Occidental bis zum Handelsschluss in New York um 10% auf 71,29 Dollar zu. Gestern gaben die Anteilscheine im Handelsverlauf um 3,4% auf 68,85 Dollar nach. Die Marktkapitalisierung liegt damit bei 64 Mrd. Dollar. Damit ist der Börsenwert des Unternehmens seit Jahresbeginn um etwa 142% gestiegen; seit dem Tief im Herbst 2020 bei knapp 9 Dollar hat sich der Kurs fast verachtfacht.

„Im öffentlichen Interesse“

Mitte Juli hatte Berkshire Hathaway bei der FERC einen Antrag auf den Kauf weiterer Stammaktien des Ölkonzerns im Rahmen von Sekundärmarkttransaktionen eingereicht. Die Holding argumentierte, dass eine Beteiligung von bis zu 50% weder den Wettbewerb beeinträchtigen noch die Regulierungsbehörde schwächen würde. Carlos Clay, Direktor der FERC, erteilte nun die Erlaubnis mit der Begründung, die Genehmigung stehe „im Einklang mit dem öffentlichen Interesse“.

Berkshire Hathaway hat ihren Anteil an Occidental dieses Jahr bereits deutlich erhöht und besitzt den Angaben zufolge derzeit 188,5 Millionen Aktien des Ölkonzerns, was einer Position von 20,2% entspricht. Der höchste Kaufpreis für eine Occidental-Aktie habe bislang 60,37 Dollar betragen; das untere Ende der Spanne liege bei 50 Dollar. Darüber hinaus gehören dem börsennotierten Investmentunternehmen Vorzugsaktien von Occidental im Wert von 10 Mrd. Dollar.

Außerdem verfügt Berkshire Hatha­way über Optionsscheine zum Kauf von weiteren 83,9 Millionen Stammaktien für 5 Mrd. Dollar bzw. 59,62 Dollar pro Stück. Die Optionsscheine wurden im Rahmen einer Übernahmetransaktion erworben; Occidental finanzierte dadurch teilweise den Kauf von Anadarko Petroleum 2019. Die Beteiligung am Ölförderkonzern würde auf fast 27% steigen, wenn Berkshire diese Optionsscheine ausübt. Wenn Berkshire dies täte und darüber hinaus durch Käufe auf dem Aktienmarkt um 23% auf 50% aufstocken würde, müssten allein dafür zum aktuellen Kurs rund 15 Mrd. Dollar aufgewendet werden. Für die vor Liquidität platzende Investmentgesellschaft wäre das aber kein Problem.

Buffett ist besonders von der Arbeit von CEO Vicki Hollub angetan: Die Chefin von Occidental mache alles richtig, hatte das „Orakel von Omaha“ gelobt. Hollub sei auf dem richtigen Weg, den Konzern nach dem Anadarko-Kauf wieder ertragsstärker zu machen. Zudem strebe sie eine Senkung der Schulden und eine Erhöhung der Dividenden an. Buffett ist dafür bekannt, nicht nur auf die Zahlen zu schauen, sondern auch auf die Personen in der Geschäftsführung und ihr Handeln. Stattliche Gewinne im Rohstoffsektor zu erwirtschaften ist derzeit aber nicht allzu schwer. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben zu Versorgungsproblemen geführt, was u. a. die Preise von fossilen Brennstoffen wie Öl und Erdgas in die Höhe trieb.

Portfolioschwergewicht Apple

Buffett setzt auf Unternehmen, deren Geschäftsmodell er versteht, wie er es selbst mehrfach formulierte. Dazu gehören neben Lebensmittelkonzernen wie Coca-Cola und Kraft Heinz auch Banken und Finanzdienstleister wie Bank of America, Amex und Moody’s (siehe Tabelle). Sein Misstrauen gegenüber Technologieunternehmen ist in den vergangenen Jahren – auch wegen der Outperformance dieses Sektors – geschwunden. So ist Apple mit einem Anteil von 40% der mit Abstand wichtigste Posten im Portfolio.

Als Berkshire im März bekannt gab, Aktien von Occidental im Wert von 5 Mrd. Dollar zu besitzen, stiegen auch viele Kleinanleger ein. Die Handelsumsätze an der Börse sind seither stark gestiegen: im Schnitt von rund 0,5 auf 8,25 Mrd. Dollar pro Tag. Einige der Anleger spekulieren auf ein öffentliches Übernahmeangebot.

Wertberichtigt Seite 6

Berkshire Hathaway
Die 10 größten Portfoliopositionen*
in Mrd. DollarMarktwert*Anteil am Portfolio* (%)
Apple122,340,4
Bank of America31,410,4
Coca-Cola25,28,3
Chevron23,47,7
American Express21,06,9
Kraft Heinz12,44,1
Occidental Petroleum11,63,8
Moody’s6,72,2
U.S. Bancorp5,51,8
Activision Blizzard5,31,8
*) per 30. Juni 2022Börsen-Zeitung
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