Windbranche drängt bei Offshore-Ausbau zur Eile
ste Hamburg
Nachdem 2021 im deutschen Teil von Nord- und Ostsee keine neuen Windenergieanlagen installiert worden sind, drängt die Windbranche beim Ausbau der Offshore-Windkraft zur Eile. Das Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum deutlich schnelleren Ausbau der Offshore-Windenergie sei ebenso richtig wie die konkrete Zielvorgabe von mindestens 30 Gigawatt (GW) bis 2030, so der Bundesverband Windenergie, der Bundesverband der Windparkbetreiber Offshore, der VDMA Power Systems, die WAB und die Stiftung Offshore-Windenergie.
„Nun sollte umgehend die Netz- und Flächenplanung für die Umsetzung des anvisierten Ausbaupfads überarbeitet werden.“ Dabei müsse es darum gehen, „alle Beschleunigungspotenziale zu heben, um einen wirtschaftlichen und klimaschutzgerechten Ausbau zu ermöglichen“.
Der Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition sieht bis 2030 mit 30 GW einen Zubau von 10 GW mehr vor als der zuletzt Ende 2020 angepasste Ausbaupfad im Windenergie-auf-See-Gesetz. Bis 2035 sind inzwischen 40 GW Offshore-Windenergie vorgesehen, bis 2045 eine weitere Kapazitätssteigerung auf 70 GW. Ende 2021 betrug die in Betrieb befindliche Leistung 7,8 GW – unverändert zum Vorjahr waren 1501 Offshore-Windenergieanlagen am Netz. Die Lücke der im Flächenentwicklungsplan 2020 des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie dargestellten Planung zum 30-GW-Ziel bis 2030 beträgt den Branchenorganisationen zufolge aktuell 9,4 GW.
Flächen müssten frühzeitiger ausgeschrieben werden, um den Ausbau gleichmäßiger als geplant zu verteilen. Genehmigungshemmnisse seien abzubauen, zudem die Ausschreibungsmengen in diesem Jahr deutlich anzuheben, um schneller mehr Baukapazitäten zu ermöglichen. Mit Blick auf das auf 10 GW erhöhte Ziel der Koalition für die Elektrolysekapazität für grünen Wasserstoff müssten, so die Organisationen weiter, zügig Flächen zum Offshore-Wind-Ausbau ausgeschrieben werden.