Zara-Mutter Inditex enttäuscht trotz Rekordgewinn
Zara-Mutter Inditex enttäuscht trotz Rekordgewinn
Schlechter Auftakt des Frühlingsquartals löst Kurssturz aus
ths Madrid
Der spanische Textilkonzern Inditex hat im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge ein Rekordergebnis verzeichnet. Der weltweit größte Modehändler steigerte den Reingewinn um 9% auf 5,87 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Ohne Wechselkurseffekte wäre der Gewinn sogar um 10,5% gewachsen. Der Umsatz der Mutter der Zara-Kette stieg um 7,5% auf 38,6 Mrd. Euro. In den letzten Jahren seit der Pandemie hatten die Spanier allerdings zweistellige Wachstumsraten verzeichnet.
Die Ergebnisse lagen im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Dennoch erlitt die Aktie an der Madrider Börse zum Auftakt einen heftigen Einbruch von zwischenzeitlich 8%. Das lag an dem schwachen Auftakt des ersten Quartals des neuen Geschäftsjahres. Wie üblich gab Inditex die bereinigten Umsatzzahlen für die ersten fünf Wochen an. Demnach wuchsen die Verkäufe bis zum 10. März nur noch um 4%. Analysten machten dafür zum Teil die ungünstigen Wetterbedingungen in vielen Kernmärkten verantwortlich. In der letzten der fünf Wochen erholte sich der Umsatz dagegen wieder auf ein Wachstum von 7%.
CEO versprüht Optimismus
Der CEO von Inditex, Óscar García Maceiras, beschwichtigte vor der Presse, dass diese ersten fünf Wochen „wenig repräsentativ für das Gesamtjahr“ seien, und gab sich optimistisch. Das Geschäftsmodell funktioniere, was die Produktivität zeige. Mit weniger Geschäften habe man den Umsatz gesteigert. Inditex schließt seit Jahren kleinere Modeläden zugunsten größerer und attraktiverer Stores.
Die Online-Verkäufe wuchsen 2024 um 12% auf gut 10 Mrd. Euro, während der Absatz in den Ladengeschäften nur um 6% zulegte. García Maceiras unterstrich jedoch, dass man wegen des integrierten Modells beides nicht trennen dürfe. „Der Online-Handel hängt von der Positionierung unserer Geschäfte ab“, so der CEO.
Für Strafzölle der US-Regierung halten sich die Spanier darüber hinaus gerüstet. García Maceiras verwies auf die breite geografische Diversifizierung des Unternehmens, das Produktionsstandorte in rund 50 Ländern hat. „Wir glauben, dass wir uns an alle möglichen Szenarien anpassen können“, so der CEO.