ZF stellt Arbeitskräfte für neues Chipwerk an der Saar
sck München – Die Allianz zwischen dem US-Chipkonzern Wolfspeed und dem Autozulieferer ZF hat Implikationen für den Arbeitsmarkt im Saarland. Zur Bekanntgabe eines Werksneubaus unter der Regie der Amerikaner sprach die Landesregierung davon, dass rund 1000 „neue“ Arbeitsplätze entstünden (vgl. BZ vom 1. Februar). Der überwiegende Teil, etwa 600, entfällt auf den Wolfspeed-Standort; 400 kommen von Zulieferern und der Logistik.
Der Plan von Wolfspeed, eine moderne Produktion auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) mit EU-Subventionen an der Saar zu errichten, kommt zu einer Zeit, in der ein Fachkräftemangel herrscht. In diesem Kontext stellt das Bündnis eine Besonderheit dar. Das Duo profitiert von dem Umstand, dass die Autoindustrie sich angesichts der fortschreitenden Elektromobilität in einer Transformation befindet. Das trifft auch ZF, die Getriebe herstellt.
Aufgrund der deutlich geringeren Komponenten, die ein Elektroantrieb im Vergleich zu den herkömmlichen Diesel- und Benzinermotoren benötigt, fallen Arbeitsplätze weg. ZF gestaltet daher ihren größten Standort Saarbrücken um. Dort beschäftigt der Konzern rund 9000 Personen.
Vor diesem Hintergrund kommt den Schwaben das Engagement der Amerikaner zugute. Sie können Personal an Wolfspeed abgeben. „Das ist ein Aspekt unserer Gesamtstrategie für das neue Chipwerk. ZF wird gut ausgebildete Arbeitskräfte für das Werk von Wolfspeed in Ensdorf bei Saarlouis bereitstellen“, sagte ein ZF-Sprecher der Börsen-Zeitung.
„Die Transformation zur Elektromobilität mit spürbar geringerer Wertschöpfung im Vergleich zu unseren Hightech-Getrieben hat Konsequenzen für die Beschäftigung an unserem Standort im Saarland und zwar spürbar gegen Ende dieser Dekade. Genau dann, am Ende seiner Innovationsphase, läuft das neue Chipwerk hoch.“ ZF-Mitarbeiter hätten dann die Möglichkeit, zu Wolfspeed zu wechseln und Zukunftstechnologien wie SiC-Chips zu fertigen. „Wolfspeed hat sich auch für den Standort entschieden, weil dort so hoch qualifizierte Arbeitskräfte vorhanden sind“, so der Sprecher.