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Zulieferer arbeiten weniger effizient als Hersteller

Einige Zulieferer kämpfen in der Automobilkrise um ihre Existenz. Während Autohersteller ihre Working-Capital-Positionen verbessert haben, sieht es bei ihren Teilelieferanten zum Teil deutlich schlechter aus als noch vor ein paar Jahren.

Zulieferer arbeiten weniger effizient als Hersteller

Automobilindustrie

Viele Zulieferer arbeiten noch wenig effizient

scd Frankfurt

Stellenabbau bei Bosch, ZF oder Valeo. Werksschließungen bei Schaeffler. Der hochverschuldete Zulieferer Webasto steht vor einer Restrukturierung seiner Schulden. In der Debatte der breiten Öffentlichkeit sind es zwar vor allem Autobauer wie Stellantis oder Volkswagen, die mit der Krise in der Automobilindustrie in Verbindung gebracht werden. Tatsächlich sind es aber die Zulieferer, die zum Teil wirklich um ihre Existenz kämpfen müssen.

Einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens EY zufolge sind die Autohersteller bei ihrem Working Capital deutlich besser aufgestellt als der durchschnittliche Zulieferer. Und der Abstand hat sich hier in den vergangenen Jahren noch vergrößert. 2019 kamen die Zulieferer auf eine Working-Capital-Bindung von 51 Tagen. 2023 waren es mit 56 Tagen sogar fünf Tage mehr, während das Umsatzvolumen insgesamt kräftig zugelegt hat. Die Hersteller konnten sich in der gleichen Zeitspanne um drei Tage von ohnehin schon deutlich besseren 23 Tagen auf 20 Tage verbessern.

Allerdings sind längst nicht alle Zulieferer gleich schlecht aufgestellt. In der EY-Studie wurde auch geprüft, wie die Relation des Nettoumlaufvermögens zum Jahresumsatz in den verschiedenen Bauteilbereichen ausfällt. Dabei haben sich deutliche Unterschiede zwischen den besten und den schlechtesten Wettbewerbern gezeigt. Beim Elektroantrieb kommt etwa das oberste Quartil der Anbieter auf eine Kapitalbindung im Nettoumlaufvermögen von 5% oder weniger. Das unterste Quartil kommt derweil auf eine mindestens fünfmal so hohe Kapitalbindung. Im Median haben Zulieferer von Elektroantrieben mit 11% die geringste relative Kapitalbindung. Die höchste haben Verbrennungsmotor-Anbieter mit 19%.

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