Finanzmärkte

Virus-Sorgen setzen Aktienmärkten zu

Sorgen, dass die Impfstoffe gegen die Omikron-Variante wirkungslos sein könnten, haben die Aktienmärkte am Dienstag unter Druck gesetzt. Staatsanleihen erhielten dagegen Auftrieb.

Virus-Sorgen setzen Aktienmärkten zu

ck/wrü Frankfurt

Befürchtungen, dass die Impfstoffe gegen die Omikron-Variante wirkungslos sein könnten, haben die Aktienmärkte am Dienstag belastet. Nachdem der Moderna-CEO, Stephane Bancel, erklärt hatte, dass die Vielzahl von Mutationen der neuen Variante wahrscheinlich dazu führen wird, dass das Virus den Impfschutz umgehen kann, fiel der Dax bis auf 15015 Punkte und schloss mit einem Verlust von 1,2% bei 15100 Zählern. Ölaktien litten unter der Sorge, dass es zu umfangreicheren Lockdowns kommen könnte. Die Nordseeölsorte Brent verlor 3,5% auf 70,90 Dollar.

Der Euro stieg zeitweise auf 1,1382 Dollar, ein Plus von 0,8%. Beobachtern zufolge preisten Marktteilnehmer infolge der Verunsicherung um die Omikron-Variante Zinserhöhungen der Fed aus. Deren Chairman Jerome Powell signalisierte jedoch später in einer Kongressanhörung eine schnellere Reduzierung der Anleihekäufe, woraufhin der Euro seine Gewinne wieder abgab und sich der Druck auf die Aktienmärkte nochmals verstärkte.

Anlässlich der Vorstellung des Konjunktur- und Kapitalmarktausblicks 2022 der Deka stellte ihr Chefvolkswirt Ulrich Kater ein Worst-Case-Szenario für die Auswirkungen der Variante auf. Trete eine Virusvariante auf, gegen die die bisherigen Impfstoffe wirkungslos sind, sei weltweit mit neuen Lockdowns zu rechnen. „Wir schätzen, dass bei neuerlichen flächendeckenden ‚Omikron-Lockdowns‘ bis ins Frühjahr hinein die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr nicht um 3,7% wachsen, sondern um insgesamt 1,1% schrumpfen würde.“ Es komme nun darauf an, ob die Gesundheitsbehörden und Institute in der kommenden Woche einen neuen Verteidigungsfall gegen das Virus ausrufen. „In diesem Fall würden auch die Aktienmärkte noch deutlich stärker korrigieren, und die daran anschließende Erholungsperspektive wäre unsicherer als nach der ersten Welle.“

Berichte Seiten 4, 13 und 20