Trump treibt Rüstungstitel an
Aktienmärkte
Trump treibt Rüstungstitel an
An den Aktienmärkten ist am letzten Handelstag vor Weihnachten bereits vorweihnachtliche Ruhe eingekehrt. Größere Kursausschläge blieben die Ausnahme. Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsschluss kaum verändert bei 19.849 Zählern (-0,2%). Nach den deutlichen Verlusten in der Vorweihnachtswoche aufgrund zurückhaltender Zinsprognosen der Fed kam das einer Beruhigung gleich. Die runde Marke von 20.000 Punkten bleibt für den Dax aber vorerst unerreichbar. Zudem hat das Börsenbarometer die Gewinne der vorhergegangenen Jahresendrally fast vollständig wieder eingebüßt. Dennoch bleibt seit Jahresbeginn unter dem Strich ein Gewinn von mehr als 18%.
Bei den Einzeltiteln zeigten sich im Dax die Papiere von Volkswagen Vorzügen nach der Einigung im Tarifstreit schwächer. Zunächst hatten die Titel noch angezogen, drehten dann aber ins Minus und verloren bis zum Handelsschluss am Index-Ende deutlich über 2%. Die Wolfsburger wollen bis 2030 mehr als 35.000 Stellen sozialverträglich abbauen. Dadurch spart VW nach eigenen Angaben 1,5 Mrd. Euro pro Jahr. Dafür sagte der Konzern eine neue Beschäftigungssicherung bis 2030 zu. Eine Schließung ganzer Werke soll es nun zunächst nicht geben. Die Einigung bleibe hinter den ursprünglichen Erwartungen des Managements und der Investoren zurück, kommentierte Philippe Houchois, Analyst bei der US-Investmentbank Jefferies. Angesichts des Tempos, in dem sich die Wettbewerber bewegen, und des insgesamt schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie, „besteht das Risiko, dass die Gewinne zu spät kommen oder gar nicht erst ausreichen“, kommentierten auch die Experten der Privatbank Oddo BHF die Einigung kritisch.
BVB-Aktie legt zu
Gefragt waren am Montag dagegen Rüstungswerte. Hier warf bereits der Amtsbeginn des designierten US-Präsidenten Donald Trump seinen Schatten voraus. Nato-Generalsekretär Mark Rutte rechnet in der Debatte um die vergleichsweise niedrigen Verteidigungsausgaben der europäischen Bündnisstaaten wie Deutschland mit neuem Druck durch die US-Administration. Die Aussicht auf steigende Militärausgaben der westeuropäischen Nato-Länder machte die Rheinmetall-Aktie zu einem der größten Gewinner im Dax. Im MDax konnte auch Hensoldt zulegen.
Ebenfalls zulegen konnten im SDax die Papiere des Fußballvereins Borussia Dortmund. Der Auswärtssieg im letzten Bundesligaspiel des Jahres in Wolfsburg sorgte für einen versöhnlichen Jahresausklang. Der BVB rangiert mit 25 Punkten und Tabellenplatz 6 nun wieder in Reichweite der Champions-League-Plätze, die millionenschwere Erträge versprechen.
Novo Nordisk erholt
Versöhnlich ging es auch in Kopenhagen zu, wo die Titel des Pharmariesen Novo Nordisk einen Erholungskurs einschlugen und zeitweise gut 9% zulegen konnten. Die Papiere waren am Freitag um über 20% eingebrochen, nachdem die Dänen einen Rückschlag bei der Entwicklung der nächsten Generation seiner Abnehmspritze verkünden mussten. Das Mittel CagriSema führte in einer entscheidenden klinischen Studie der Phase 3 bei Adipositas-Patienten zu einem Gewichtsverlust von 22,7%, Novo Nordisk war aber von bis zu 25% ausgegangen.