Adios Amigo
hip London
Der britische Subprime-Kreditgeber Amigo Loans wird abgewickelt. „Wir glauben, dass es keinen anderen gangbaren Weg gibt“, sagte CEO Danny Malone. Zuvor hatte die Aufsicht das Unternehmen dafür abgemahnt, nicht ausreichend geprüft zu haben, ob sich seine Kunden die Kredite leisten können. Der Finanzdienstleister war auf hochverzinsliche Darlehen von bis zu 10 000 Pfund spezialisiert, für die Dritte – zum Beispiel Freunde oder Familienangehörige des Schuldners – garantierten. Die Labour-Abgeordnete Stella Creasy nannte Amigo einmal einen „legalen Kredithai“. Beim Börsengang 2018 wurde das Unternehmen noch mit 1,3 Mrd. Pfund bewertet. Nun scheiterte es nach diversen Restrukturierungsbemühungen daran, 45 Mill. Pfund bei Investoren einzusammeln. Die härtere Gangart der britischen Finanzaufsicht hatte bereits dem Rivalen Wonga zu schaffen gemacht, der trotz einer Kapitalspritze seiner Anteilseigner in die Insolvenz schlitterte. Die Rent-to-Own-Firma Brighthouse Financial verabschiedete sich in die Zahlungsunfähigkeit, nachdem zahllose Entschädigungsforderungen von Kunden eingingen.