Amundi profitiert von britischem ESG Equity Index-Mandat
Britischer Pensionsfonds
beschert Amundi hohe Zuflüsse
Neues ESG-Mandat – Volatilität lässt Assetmanager kalt
wü Paris
von Gesche Wüpper, Paris
Trotz des von ökonomischen Unsicherheiten und Handelskonflikten geprägten Umfelds ist Amundi zuversichtlich, den guten Rhythmus vom Jahresauftakt in den kommenden Monaten aufrechterhalten zu können. Europas größter Assetmanager hat im ersten Quartal mehr Gelder von Kunden eingesammelt als gedacht. Mit 31,1 Mrd. Euro verbuchte er den größten Quartals-Nettomittelzufluss seit 2021 – und deutlich mehr, als die von Analysten im Schnitt erwarteten 26,7 Mrd. Euro. Zu verdanken hat die Crédit-Agricole-Tochter das auch dem starken Interesse für ETFs und dem Gewinn eines großen ESG-Equity-Index-Mandats von dem britischen Pensionsfonds The People's Pension, das für einen Zufluss von 21 Mrd. Euro sorgte.
Ende März belief sich das verwaltete Vermögen Amundis so auf insgesamt auf 2.247 Mrd. Euro. Seitdem hat der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollkrieg an den Börsen weltweit verstärkt für Chaos gesorgt. „Diese Volatilität ist für Amundi kein Grund zur Beunruhigung“, erklärte Amundi-Chefin Valérie Baudson während einer Videokonferenz. So sei das verwaltete Vermögen am 8. April, dem Tag mit den bisher größten Kurseinbrüchen, nur um 3% gesunken. Der Rückgang betrage jetzt gut 2%. Gleichzeitig bleibe der Rhythmus der Zuflüsse anhaltend hoch. In Frankreich etwa sei er gerade bei Lebensversicherungen sehr stark.
Kostensenkungen geplant
Der Assetmanager, der sich nach wie vor als ein natürlicher Konsolidierer der Branche sieht, hat zudem beobachtet, dass europäische Aktien bevorzugt werden, während das Interesse für amerikanische Aktien rückläufig ist. Der Rückgang des Dollars und der indischen Rupie sowie andere ungünstige Währungseffekte haben zudem dafür gesorgt, dass das verwaltete Vermögen seit Ende 2024 nur geringfügig gestiegen ist. Dagegen hat es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 6% zugelegt.
Starke Nettomittelzuflüsse gab es vor allem bei mittel- und langfristig verwaltetem Vermögen mit 37 Mrd. Euro, während es bei Treasury-Produkten getrieben vor allem von Corporate-Kunden zu Abflüssen in Höhe von 8,7 Mrd. Euro kam. Während der bereinigte Umsatz um 10,7% auf 912 Mill. Euro zulegte, ging das Nettoergebnis belastet von einer Sondersteuer in Frankreich um 6,6% auf 283 Mill. Euro zurück. Amundi hat jetzt angekündigt, ab 2026 Kostensenkungen in Höhe von 30 bis 40 Mill. Euro zu planen, um künftige Investitionen und die Umschichtung der Mittel zu Wachstumsaktivitäten zu finanzieren.