Angeblich neue Abbaupläne bei Unicredit
BZ Frankfurt
– Zur Stärkung der Rentabilität plant die italienische Großbank Unicredit informierten Kreisen zufolge, rund 3000 weitere Stellen zu streichen. Wie laut Bloomberg zu hören ist, soll sich der Jobabbau hauptsächlich auf die Unternehmenszentrale konzentrieren. Hier sollen Bürokratie eingedämmt und Redundanzen abgebaut werden. Die Pläne sollen am 9. Dezember vorgestellt werden, meldet Reuters. Die anvisierte Zahl sei aber noch vorläufig. Die Bank werde erst nach Bekanntgabe der Pläne in die Verhandlungen mit den Gewerkschaften eintreten. Ein Sprecher der Unicredit lehnte eine Stellungnahme ab.
Der neue Stellenabbau käme laut Bloomberg zusätzlich zur bereits im Rahmen einer früheren Verschlankungsinitiative beschlossenen Streichung von rund 3900 Positionen, die noch umgesetzt werden muss. In Italien soll der Jobabbau auf freiwilliger Basis erfolgen und durch Vorruhestandsregelungen und Sozialleistungen erleichtert werden, so die darüber informierten Personen. Es seien auch einige Neueinstellungen geplant, hieß es.
Mehrere hundert Stellen in den internationalen Zentren der Bank von New York bis Tokio werden den Angaben zufolge von den Kürzungen betroffen sein. Die Bank verlagert das Einlagen- und Kreditgeschäft von Repräsentanzen in die Kernländer in Europa.
Im Rahmen ihrer Pläne will Unicredit auch ihre Handelsaktivitäten in Mailand zentralisieren, während die Treasury-Aktivitäten zwischen der italienischen Finanzmetropole und München aufgeteilt werden sollen. Wie Bloomberg im Oktober berichtete, baut Unicredit auch in Großbritannien Personal ab und verlegt die meisten der in London tätigen Handelsmitarbeiter nach Mailand. In Mailand legte die Aktie gestern um 4,6% auf 11,18 Euro zu.