Versicherung Generali

Assetmanagement beflügelt Generali-Zahlen

Die italienische Versicherung Generali sieht sich auf Kurs. Der Betriebsgewinn ist im ersten Quartal gewachsen. Mit der Dividende für 2023 haben die Aktionäre die für den Zeitraum 2021 bis 2024 versprochene Dividendenhöhe erhalten. Für die Zukunft setzt der Versicherer stark auf das Asset Management.

Assetmanagement beflügelt Generali-Zahlen

Generali

Generali setzt auf das Assetmanagement

Italienischer Versicherer steigert den Betriebsgewinn

bl Mailand

Der italienische Versicherer Generali sieht sich voll auf Kurs. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen, die besser ausfielen als von den Analysten erwartet, bestätigte das Unternehmen das Erreichen aller Ziele des Strategieplans für den Zeitraum 2021 bis 2024. Das Budget für Akquisitionen ist nach diversen Übernahmen, darunter der US-Vermögensverwalter Conning und der Sachversicherer Liberty Seguros, zwar ausgeschöpft. CEO Philippe Donnet hat jedoch erst kürzlich betont, die Generali sei stark genug auch für größere Akquisitionen. Voraussetzung sei, dass diese wertschöpfend seien.

Mit dem Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 500 Mill. Euro und der Ausschüttung der Dividende für 2023 von 1,9 Mrd. Euro hat Generali seit 2021 bereits 5,5 Mrd. Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Damit ist bereits jetzt das Ziel, im Zeitraum 2021 bis 2024 zwischen 5,2 und 5,6 Mrd. Euro zu zahlen, erreicht worden. Der Aktienkurs reagierte auf die Zahlen mit einem deutlichen Abschlag, weil die Rentabilität in der Schadensparte nicht ganz den Erwartungen einiger Analysten entsprach. Binnen zwölf Monaten hat der Wert aber um 22,6% zugelegt.

Im ersten Quartal stieg der Betriebsgewinn vor allem dank eines höheren Gewinnbeitrags der Banca Generali um 5,5% auf 1,9 Mrd. Euro. Unter dem Strich stand jedoch ein Minus von 9% auf 1,1 Mrd. Euro. Grund dafür war ein Einmaleffekt in der Vorjahresperiode. Anfang 2023 hatte die Versicherung aus dem Verkauf einer Immobilie in London 193 Mill. Euro erlöst. Bereinigt um diesen Effekt ergab sich den Angaben zufolge ein Anstieg des Nettogewinn um 8%.

Die Bruttoprämieneinnahmen wuchsen auch angesichts der Übernahmen deutlich zweistellig. Im Lebensversicherungsgeschäft setzt der Versicherer stärker auf weniger kapitalbindende und flexiblere Geschäfte und verkaufte mehr Spar- und Rentenprodukte. Die Sparte trug stärker zum Gewinnanstieg bei als die Schadensparte. Dort legten vor allem die Autoversicherungen stark zu. Die Combined Ratio blieb mit 91% annähernd unverändert. Die Solvabilitätsrate, ein Gradmesser der Finanzkraft, ging jedoch, aufgrund der Übernahme von Liberty Seguros, auf 215 (Vorjahr: 220)% zurück. Der Sachversicherer wurde ab Februar erstmals konsolidiert und trug positiv zum Ergebnis bei.

Umbau der Leben-Sparte

Während die Banca Generali erneut von den anhaltend hohen Zinsen profitierte und einen höheren Gewinnbeitrag beisteuerte, ging der Betriebsgewinn in der Vermögensverwaltung leicht zurück. Insgesamt stiegen in diesem Segment, das in Zukunft stark wachsen soll, die Assets under Management auf 670,3 (655,8) Mrd. Euro.

Mit der Übernahme von Conning von der asiatischen Finanzholding Cathay Finance im Rahmen eines Aktienkaufs hat die italienische Versicherung Zugang zum US-Markt bekommen und Fuß in Asien gefasst. Conning wird erstmals im zweiten Quartal konsolidiert. Die Generali steigt damit zu einem der Top-10-Vermögensverwalter weltweit auf.

Weitere Veräußerungen im Leben-Geschäft sind nicht auszuschließen. Generali hat sich in diesem Bereich in den letzten Jahren von klassischen Geschäften getrennt und etwa Generali Leben in Deutschland verkauft. Ziel ist es, das Portfolio in diesem Geschäftsfeld anders aufzustellen und profitabler zu machen.

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