Deka Digital Asset Monitor

Aufschwung bei Emission digitaler Wertpapiere

Der Deka Digital Asset Index zeigt für 2024 ein starkes Wachstum digitaler Wertpapiere. Die Marktteilnehmer fassen mehr Vertrauen in die Blockchain als Technologie für das Settlement von tokenisierten Wertpapieren.

Aufschwung bei Emission digitaler Wertpapiere

Aufschwung bei Emission digitaler Wertpapiere

Der Deka Digital Asset Monitor zeigt ein stark belebtes zweites Halbjahr – Baseler Vorgaben ein Hemmschuh

bg Frankfurt

Dem Deka Digital Asset Index zufolge, der die Entwicklung tokenisierter Wertpapiere nach dem Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) abbildet, hat sich das Geschäft im zweiten Halbjahr 2024 deutlich belebt. Das Volumen der Neuemissionen hat sich in den zweiten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verzwanzigfacht auf rund 615 Mill. Euro. Auf Jahressicht wurde das Volumen der Neuemissionen von etwa 153 Mill. Euro auf 668 Mill. Euro mehr als vervierfacht.

Mehr größere Emissionen

Wesentlicher Treiber waren einige große Emissionen insbesondere aus dem klassischen Finanzsektor. Diese Transaktionen hätten sich um umsetzen lassen, „weil es Emittenten und Investoren gibt, die der Blockchain-Technologie vertrauen und in ihr die Zukunft der Wertpapierabwicklung sehen“, so Marion Spielmann, COO Bankgeschäftsfelder und Verwahrstelle der DekaBank. Es gab Zweit- und Drittemissionen bedeutender Emittenten wie der Siemens AG sowie eine weiterhin aktive Beteiligung institutioneller Marktteilnehmer.

Erstes Repo-Geschäft abgewickelt

Die DekaBank fokussiert sich auf die Bedürfnisse institutioneller Kunden und ist gemessen am Volumen die größte Kryptowertpapierregisterführerin Deutschlands vor Cashlink. Die Bank übernimmt darüber hinaus viele weitere Funktionen von Emittent über Lead-Bank und Investor bis zum Marketmaker. Sie hat neben der Emission und Abwicklung verschiedenster Wertpapiere auch erste Repo-Geschäfte auf der Blockchain durchgeführt.

Knapp 1,6 Mrd. Euro waren es in den EZB Trials

Spielmann zufolge sei das Verproben von Zentralbankgeld auf der Blockchain im Rahmen der EZB Trials ein wichtiger Schritt gewesen. Es habe sich gezeigt, dass für die Abwicklung der Geldseite bereits mehrere praktikable Optionen existieren, die das Potenzial von Digital Assets unterstützen können. „Um einen funktionierenden Markt zu schaffen, braucht es nun noch die Möglichkeit zu handeln“, sagt Marion Spielmann. Im Rahmen der EZB Trials wurden über 200 Transaktionen mit einem Volumen von 1,59 Mrd. Euro erfolgreich abgewickelt.

Sekundärmarkthandel startet im EU-Pilotregime

Für die Sekundärmarkt-Entwicklung hat die Europäische Union 2023 einen experimentellen Rechtsrahmen – das DLT-Pilotregime – aufgesetzt und erstmals Zulassungen vergeben. „Die Zulassung des ersten Blockchain-basierten Trading-and-Settlement-Systems nach dem DLT-Pilotregime ist ein Meilenstein und wird hoffentlich weitere Teilnehmer motivieren“, so die Deka-Managerin.

Mit dem Pilotregime wird erstmals der EU-weite Einsatz multilateraler Handelssysteme für tokenisierte Wertpapiere ermöglicht.

Polygon dominiert

Was außerdem im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte, war die Vergabe finaler BaFin-Lizenzen für die Kryptowertpapierregisterführung an Cashlink und die DekaBank sowie zuletzt an Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die verbleibenden Registerführer greifen weiterhin auf ihre vorläufigen BaFin-Erlaubnisse zurück. Im Bereich der Blockchain-Infrastruktur verzeichnet Polygon mit 80 Emissionen die höchste Aktivität und übertrifft damit alle anderen Protokolle.

Baseler Anforderungen haben Bremswirkung

Eine interessante Beobachtung: Angesichts bevorstehender Kapitalanforderungen des Baseler Ausschusses für Wertpapiere, die auf öffentlichen Blockchains emittiert werden, seien weiter keine relevanten Emissionen zu beobachten, deren Laufzeiten über Inkrafttreten der Baseler Vorgaben Anfang 2026 hinausgehen – offensichtlich ein Hemmnis für den Markt.

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