Bank of England folgt bei Basel III EU-Zeitplan
hip London
Die Bank of England will bei der Umsetzung von Basel III dem EU-Zeitplan folgen. Mit den schärferen Kapitalanforderungen sollten die Lehren aus der Finanzkrise 2008/09 gezogen werden. Nun werden sie wohl erst 16 Jahre nach deren Ende wirksam. Wie die bei der Notenbank angesiedelte Bankenaufsicht PRA (Prudential Regulation Authority) mitteilt, will sie „unter Berücksichtigung der öffentlich verkündeten Zeitpläne für die Umsetzung in anderen wichtigen Rechtsräumen“ eine Konsultation zu einem Vorschlag starten, der vorsieht, dass die Änderungen erst zum 1.1.2025 in Kraft treten.
Kernziel von Basel III war es, die Berechnungsergebnisse der Banken für risikogewichtete Aktiva (RWA) weniger variabel zu machen. Eigentlich sollten die Regeln schon im Januar dieses Jahres gelten, doch wurde ihre Einführung wegen der Coronavirus-Pandemie ins kommende Jahr verschoben. Dann schlug die EU einen weiteren Aufschub um zwei Jahre vor, um den Banken mehr Zeit zu geben. Damit mussten sich Großbritannien und andere Länder entscheiden, ob sie dieser Linie folgen wollen. Der Verband UK Finance begrüßte die Entscheidung der Bank of England. „Das hilft nicht nur bei der Planung eines komplexen Implementierungsprojekts mit vielen Facetten“, sagte Simon Hills, der bei der Finanzlobby für solche Themen verantwortlich zeichnet. „Es sorgt auch dafür, dass sich Kapitalplanung und Stresstests der Institute, die dabei fünf Jahre in die Zukunft blicken, in Übereinstimmung mit den Erwartungen der Bankenaufsicht befinden.“ Im Schlussquartal 2022 will die PRA mit der Konsultation beginnen.