BayernLB steigert Jahresergebnis zum vierten Mal in Folge
BayernLB steigert Jahresergebnis zum vierten Mal in Folge
DKB, Edelmetallgeschäft und Sondereffekte treiben Ertrag auf Rekordhöhe – Aber die Risikovorsorge steigt
Von Joachim Herr, München
jh München
Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat im vergangenen Jahr den Rekordertrag von 2023 übertroffen. Das Ergebnis vor Steuern stieg nach vorläufigen Zahlen auf 1,58 (i.V. 1,44) Mrd. Euro. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Winkelmeier erklärt das gute Abschneiden „mit einem ausgewogenen Geschäftsmodell und unserer starken Tochter DKB“. Die relativ hohen Zinsen hätten der BayernLB wie der gesamten Branche Rückenwind gegeben.
Die Prognose für dieses Jahr hält der Vorstand vage. Erwartet wird ein Ergebnis vor Steuern von mehr als 1 Mrd. Euro. Für 2024 hatte die BayernLB zunächst 1 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das Management ist zum einen generell vorsichtig, zum anderen verweist es auf eine erhöhte Unsicherheit wegen geopolitischer Risiken sowie der Inflations- und Zinsentwicklung.
Weniger von Quartal zu Quartal
Alle Geschäftssegmente hätten positiv zum Ergebnis beigetragen, teilt die Landesbank mit. Die Zahlen folgen am 11. April in der Jahrespressekonferenz. Die stärkste Ertragssäule dürfte die Direktbank DKB geblieben sein. Sie hatte in den ersten neun Monaten 2024 ein Ergebnis vor Steuern von 882 Mill. Euro erzielt. Das waren zwei Drittel des Konzernwerts von 1,35 Mrd. Euro. Das Einlagengeschäft der DKB habe das Zinsergebnis der BayernLB wesentlich begünstigt, heißt es in der Mitteilung.
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Der Wert ist weiterhin relativ hoch. Nach den Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank verringerte sich der Zinsüberschuss allerdings um 200 Mill. Euro auf 2,72 Mrd. Euro. Er sinkt seit Herbst 2023 von Quartal zu Quartal. Im Schlussabschnitt 2024 waren es etwa 635 Mill. Euro nach 677 Mill. Euro im dritten.
Immobilienmärkte belasten
Negativ auf das Jahresergebnis im Vergleich mit 2023 wirkte sich außer dem geringeren Zinsüberschuss die höhere Risikovorsorge aus. Die BayernLB agierte wie andere Banken und wie angekündigt. Sie steigerte die Risikovorsorge auf 491 (180) Mill. Euro – vor allem im Immobiliengeschäft. Allein im vierten Quartal waren es 228 (150) Mill. Euro. Die Bank begründete den Schritt mit der Konjunkturschwäche im Heimatmarkt Deutschland „sowie der zögerlichen Entwicklung auf den Immobilienmärkten“. Der Anteil der notleidenden Kredite am Gesamtvolumen erhöhte sich auf 1,2 (0,9)%.
Dass die BayernLB trotz dieser Belastung das Jahresergebnis nochmals steigerte, lag im Wesentlichen an drei Posten. Das Fair-Value-Ergebnis nahm um 134 Mill. auf 360 Mill. Euro zu. Grund war in erster Linie das nach wie vor starke Geschäft mit Edelmetallen und Emissionszertifikaten. Die sonstigen Ergebnisbestandteile erzielten eine glatte Wende von -159 Mill. auf 159 Mill. Euro. Dazu trugen Erstattungen von Beiträgen und die Auflösung von Rückstellungen bei. Im Jahr zuvor hatten Wertpapier- und Zinssicherungsgeschäfte wegen des kräftigen Zinsanstiegs belastet.
Winkelmeier: Gut gerüstet
Ein Anstieg gelang der BayernLB auch im Provisionsgeschäft: Der Überschuss nahm auf 531 (473) Mill. Euro zu. Auf der Kostenseite blieb der Verwaltungsaufwand mit 1,6 Mrd. Euro stabil. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung ging auf 51 (128) Mill. Euro zurück. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag verbesserte sich auf 42,5 (46,8)%.
Für die Eigenkapitalrentabilität nennt die Landesbank einen leicht gestiegenen Wert von 12,8%. Die harte Kernkapitalquote sank auf 18,6 (19,3)%. Die BayernLB betont, im Branchenvergleich weiterhin eine solide Kapitalausstattung zu besitzen. Damit „gehen wir gut gerüstet in geopolitisch und konjunkturell herausfordernde Zeiten“, sagte Vorstandschef Winkelmeier. Die anderen großen Landesbanken veröffentlichen ihre Zahlen im kommenden Monat: die LBBW am 12. März, die NordLB am 25., die Helaba am 27.