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Ethereum erhält ein Update

Das Staking auf Ethereum erhält neue Funktionalitäten. Das sollte die Blockchain noch attraktiver machen für die Finanzbranche.

Ethereum erhält ein Update

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Ethereum erhält ein Upgrade

Mit Shapella werden Staking-Dienste verbessert

bg Frankfurt
bg Frankfurt

Die Ethereum-Blockchain erhält in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Upgrade, das den Nutzern mehr Flexibilität beim Staking erlauben soll. Die als “Shapella” bekannte Umstellung ermöglicht das Abziehen von Ether, die bislang fix ins Staking gegangen sind. Diese starre Nutzbarkeit war zunächst gewählt worden, als Ethereum mit dem “Merge” die große Migration von Proof-of-Work für das Settlement von Transaktionen auf Proof-of-Stake umstellte.

Aktuell befinden sich 18 Millionen Ether im fixen Staking, die nun grundsätzlich von den Validatoren samt Staking-Vergütungen abgezogen werden können. JPMorgan zufolge besitzen die Validatoren rund 1 Million Ether aus den Vergütungen, die nun wahrscheinlich auf den Markt kämen. Dieses “unstaking” muss angemeldet werden im Blockchain-Netzwerk und ist nur in Kolonnen von 1.800 Validatoren pro Tag möglich. Daten von “Aave Chan” zufolge gehen die Validatoren Shapella bislang sehr moderat an beim unstaking: Es seien bislang erst gut 1.600 Validadoren in die Warteschlange gegangen, was dafür spricht, dass Ether-Besitzer so rücksichtsvoll sind, mit dem Abziehen ihrer Guthaben so lange zu warten, bis der Upgrade stabil läuft.

Systemumstellungen in Ethereum sind eine Gemeinschaftsaufgabe von den Kernentwicklern um Vitalik Buterin mit den dezentral organisierten, über die ganze Welt verteilten Nutzern. Nach “The Merge” ging es aufwärts für die Ether-Notizen, da der Übergang vergleichsweise unfallfrei vonstatten ging und mit der Installation eines “Burn Mechanismus” von Token für eine verringerte Menge an Ether gesorgt wurde. Bei “Shapella” ist zumindest mit erhöhter Volatilität zu rechnen, da es natürlich opportunistische, kurzfristig orientierte Trader gibt, die aus Vola Profit ziehen wollen. Spekuliert wird auf Preisdifferenzen bei Derivaten zum Basiswert, die als Staked Ether (sETH) bekannt sind. Unter anderem haben in die Pleite geschlitterte Marktteilnehmer wie Celsius sETH-Bestände, die sie versilbern müssen, um im Chapter-11-Verfahren Liquidität zu gewinnen.

Rund die Hälfte der Staked Ether sind Fidelity Digital Assets zufolge im Geld, nachdem die Ether-Notizen im Einklang mit Bitcoin in diesem Jahr kräftig anzogen. Zudem hätten verkaufswillige Validatoren über die Funktion “Liquid Staking” auch schon vor dem Shapella-Upgrade Stücke auf den Markt schmeißen können – und ein Drittel sei schon Liquid-Staking-kompatibel. Damit dürfte Verkaufsdruck sich schon materialisiert haben. Zudem weist Fidelity darauf hin, dass es immer zu einen Re-Staking komme, dass also ständig neue Token ins Staking gegeben werden.

Experten gehen davon aus, dass sich mit dem Shapella-Upgrade die Transaktionsgeschwindigkeit pro Sekunde erhöhen wird während die Kosten pro Transaktion sinken – das würde die Ethereum-Blockchain noch besser nutzbar machen und könnte verstärkt institutionelle Adressen anziehen. Zudem sollen sich die Effizienz der Smart Contracts und die Cyberscurity des Ökosystems verbessern. Das ergibt insgesamt eine erhöhte Flexibilität bei der Allokation von Assets auf der Blockchain, die als Settlement-Layer fungiert.

Ether notierte am Montag Vormittag bei 1.871 Dollar leicht im Minus. Dadurch, dass nun der sogenannte Consensus Layer (Beacon Chain) und der Execution Layer (also die Transaktion selbst) nun besser miteinander verbunden sind, können mehr Nutzer über die bislang isolierte Beacon Chain am Staking teilnehmen – und eine erhöhte Nutzerzahl bedeutet auch immer eine verbesserte Sicherheit in der dezentralen Architektur.