Fondsgeschäft

BNP Paribas formt Riesen im Assetmanagement

Durch den geplanten Verkauf von Axa Investment Managers an BNP Paribas entsteht die neue Nummer 2 im europäischen Assetmanagement nach Amundi. Der Versicherungskonzern Axa will sich zukünftig auf sein Kerngeschäft Versicherungen konzentrieren.

BNP Paribas formt Riesen im Assetmanagement

BNP Paribas formt Riesen im Assetmanagement

Axa verkauft Sparte für 5,4 Mrd. Euro – Neue Nummer zwei in Europa

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Von Gesche Wüpper, Paris

Die Konsolidierung der Fondsbranche nimmt mit dem geplanten Verkauf von Axa Investment Managers (Axa IM) an BNP Paribas Fahrt auf. Die größte Bank der Eurozone will das Assetmanagement des Versicherers für 5,4 Mrd. Euro übernehmen und dadurch zur Nummer 2 der Branche in Europa nach Amundi aufsteigen. BNP Paribas habe „exklusive Verhandlungen“ mit Axa zum Erwerb der Tochter aufgenommen, teilte die französische Großbank mit.

Im Zuge der Übernahme durch BNP Paribas Cardif, die Versicherungssparte der Bank, entsteht nach Angaben von Axa nach neuer Rechnung ein Assetmanagement-Riese mit einem verwalteten Vermögen von 1,5 Bill. Euro. Nach aktuellen Angaben kam Axa IM zuletzt auf ein Volumen von 859 Mrd. Euro, BNP Paribas erreichte im Assetmanagement rund 576 Mrd. Euro und BNP Paribas Cardif rund 255 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Der europäische Branchenprimus Amundi wies Ende Juni ein verwaltetes Vermögen von 2,16 Bill. Euro aus. Natixis Investment Managers, die bisherige Nummer 2, kommt auf 1,23 Bill. Euro.

Axa konzentriert sich aufs Kerngeschäft

Für BNP-Paribas-Chef Jean-Laurent Bonnafé handelt es sich um die größte Akquisition, seit er 2011 das Ruder übernommen hat. Er verfügt über eine gefüllte Kriegskasse, seit der Konzern 2023 die US-Tochter Bank of the West für 16,3 Mrd. Dollar verkauft hat. Axa wiederum klärt die bereits seit längerem schwelende Frage, was mit ihrer Assetmanagement-Tochter geschehen soll. Anfang Juli hatten Gerüchte die Runde gemacht, Axa und BNP Paribas könnten in der Vermögensverwaltung zusammenarbeiten. Axa IM hatte bereits vor einigen Jahren mit Natixis Investment Managers über einen Zusammenschluss gesprochen, doch keine der Gesellschaften wollte die Kontrolle abgeben.

Axa will durch den Rückzug aus der Vermögensverwaltung das Geschäftsmodell vereinfachen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Vor dem Hintergrund einer beschleunigten Konsolidierung des Assetmanagements und einer verstärkten Konkurrenz in dem Segment habe man verschiedene Optionen für die Tochter geprüft, erklärte Axa-Chef Thomas Buberl. „Durch die Zusammenlegung der Kräfte mit denen von BNP Paribas wird Axa IM zu einem Vermögensverwalter von weltweiter Dimension mit einer stärkeren globalen Präsenz, einem größeren Angebot und dem gemeinsamen Ziel, führend bei verantwortungsbewussten Investitionen zu sein.“

Die Analysten von Jefferies kritisieren einen Verlust an Diversifizierung. Zugleich erklären sie, dass Axa allein im Assetmanagement nicht über die Größe verfügt, um mit den Branchenführern konkurrieren zu können.

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