Der Kurs der mehrheitlich staatlichen italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist im Vorfeld der geplanten Kapitalerhöhung um 2,5 Mrd. Euro teilweise so massiv eingebrochen, dass die Papiere vom Handel ausgesetzt wurden. Die Mailänder Borsa Italiana ließ dann schließlich Käufe nur noch mit Limits zu, um die Spekulation einzudämmen. Viele Anleger wollen sich wegen der massiven Verwässerung ihrer Anteile von den Aktien trennen. Die Bank kommt nur noch auf eine Kapitalisierung von 300 Mill. Euro – etwa ein Achtel der geplanten Kapitalmaßnahme.

Der Erfolg der Kapitalmaßnahme ist angesichts des Staatsanteils von 64 % und eines Bankenkonsortiums, das für die Maßnahme bürgt, nicht in Frage gestellt. Dennoch sind die beteiligten Banken beunruhigt und dringen darauf, weitere Partner mit ins Boot zu holen. MPS-CEO Luigi Lovaglio hat in den letzten Tagen Gespräche mit Axa und dem Assetmanager Anima geführt. Anima ist angeblich bereit, bis zu 250 Mill. Euro zu investieren – aber nur dann, wenn die Bank im Gegenzug eine vertiefte Partnerschaft akzeptiert. Eine Einigung konnte bisher nicht erzielt werden.

Die Kapitalmaßnahme dient wesentlich auch dazu, den Abbau von 3 500 Arbeitsplätzen bis zum Jahresende zu finanzieren. Lovaglio drängt zur Eile, zumal der bevorstehende Regierungswechsel die Pläne, die auch Voraussetzung für die von der EU verlangte Privatisierung sind, gefährden könnte. Als beruhigend in dieser Hinsicht werden Äußerungen des Wirtschaftsexperten des Wahlsiegers Fratelli d’Italia, Maurizio Leo, bewertet. Leo erklärte, man habe Vertrauen in Lovaglio. Bei ihm sei die Bank in guten Händen.