Referenzzins

Britische Aufsicht erwägt synthetischen Libor

Die britische Finanzaufsicht will prüfen, ob es nach Einstellung der offiziellen Ermittlung der London Interbank Offered Rate (Libor) nötig werden könnte, eine „synthetische“ Version des skandalumwitterten Referenzzinses in Auftrag zu geben. Es...

Britische Aufsicht erwägt synthetischen Libor

hip London

Die britische Finanzaufsicht will prüfen, ob es nach Einstellung der offiziellen Ermittlung der London Interbank Offered Rate (Libor) nötig werden könnte, eine „synthetische“ Version des skandalumwitterten Referenzzinses in Auftrag zu geben. Es geht dabei um Laufzeiten von einem, drei und sechs Monaten für Kredite in Pfund und Yen. Wie dem Protokoll der jüngsten Sitzung des Finanzstabilitätskomitees der Bank of England zu entnehmen ist, müsste ein solches Vorgehen der Financial Conduct Authority jährlich überprüft werden und könnte „bis maximal zehn Jahre“ fortgeführt werden. Der synthetische Yen-Libor soll nur bis Ende 2022 veröffentlicht werden. Die Umstellung auf alternative Referenzzinssätze war in den vergangenen Jahren eines der größten Projekte der Regulierungsbehörden weltweit. Allerdings gibt es erhebliche Probleme beim Umgang mit Altverträgen. Zuletzt hatte das in den USA für die Referenzzinsreform zuständige Komitee erklärt, man werde bis Mitte des Jahres keinen Laufzeitzins für die als Libor-Alternative vorangetriebene Se­cured Overnight Financing Rate (SOFR) empfehlen können.