Großbritannien

BT-Pensionsfonds muss Wertverlust verkraften

Der Finanzierungsstatus des BT-Pensionsfonds hat sich durch die Unruhe am Gilt-Markt nicht verschlechtert. Doch seine Assets verloren bis zum Eingriff der Bank of England erheblich an Wert.

BT-Pensionsfonds muss Wertverlust verkraften

hip London

Die britischen Pensionsfonds haben die Krise noch lange nicht ausgestanden, die der sprunghafte Anstieg der Renditen von Staatsanleihen (Gilts) ausgelöst hat. Wie Morten Nilsson, der CEO des BT Pension Scheme, im Vorwort des soeben vorgelegten Geschäftsberichts schreibt, hat sich der Finanzierungsstatus durch die „nie dagewesene Volatilität am Gilt-Markt“ zwar nicht verschlechtert. Aber die Assets des British-Telecom-Fonds verloren an Wert. Vor der Intervention der Bank of England habe sich dieser Wertverlust auf 11 Mrd. Pfund belaufen, heißt es im Anhang. Bereits im Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Vermögenswerte des Altersvorsorgeplans für knapp 270 000 Mitarbeiter des Konzerns von 57,3 Mrd. auf 46,9 Mrd. Pfund zusammengeschnurrt.

Die Notenbank hatte Stützungskäufe getätigt, weil Pensionsfonds, die auf gehebelte LDI-Strategien (Liability-Driven Investment) gesetzt hatten, in Liquiditätsnöte geraten waren. Mehr als 1 Bill. Pfund sind in solche Strategien investiert. Wie Jon Cunliffe, der für Finanzstabilität zuständige stellvertretende Gouverneur der Bank of England, an den Finanzausschuss des Unterhauses schrieb, drohte ein Ausverkauf. Die Fonds hätten dann kurzfristig Gilts im Volumen von mindestens 50 Mrd. Pfund auf den Markt geworfen. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen in diesen Laufzeitsegmenten belaufe sich aber auf lediglich 12 Mrd. Pfund. Die Notenbank sei von einer Reihe von LDI-Fondsmanagern informiert worden, dass der Netto­inventarwert einer Reihe von Fonds auf dem vorherrschenden Niveau der Renditen negativ werden könnte. Dann wären sie am folgenden Morgen abgewickelt worden, schrieb Cunliffe.

Am Freitag beendete die Bank of England ihre Stützungskäufe wie zuvor angekündigt – bislang ohne größere Marktverwerfungen. Die Gilt-Renditen bewegen sich aber auf einem  wesentlich höheren Niveau als vor der Vorstellung des mittlerweile in weiten Teilen revidierten Wachstumsplans­ der Regierung von Premierministerin­ Liz Truss. Auch Unternehmen sprangen Pensionskassen bei. Wie der „Telegraph“ berichtet­, zog die Royal Mail ihre mo­natliche Zahlung an den Roy­al Mail Pension Plan vor, um Liquidität zur Verfügung zu stellen. Pensionsfonds von Firmen wie BP oder Rolls-Royce griffen ebenfalls auf LDI zurück.

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