Prudential geht davon aus, dass Restriktionen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie weiter auf dem Geschäft lasten werden. „Auch wenn es Anzeichen dafür gibt, dass sich die Auswirkungen von Covid-19 in vielen von unseren Märkten stabilisieren, erwarten wir, dass die operativen Bedingungen im weiteren Jahresverlauf schwierig bleiben könnten“, sagte der CEO des in Großbritannien ansässigen, aber weltweit aktiven Versicherers, Mark FitzPatrick. Im ersten Halbjahr hatte es Prudential trotz widriger Rahmenbedingungen geschafft, den Umsatz (APE, Annual Premium Equivalent) um 6 % auf 2,2 Mrd. Dollar zu steigern. Analysten hatten im Schnitt lediglich 2,0 Mrd. Dollar auf der Rechnung. Das bereinigte Ergebnis von 1,7 (i.V. 1,6) Mrd. Dollar lag dagegen um 2 % unter den Markterwartungen.

Starkes Wachstum in der Volksrepublik China und im Segment Wachstumsmärkte und Sonstige, zu dem Afrika, Indien, Taiwan und Vietnam gehören, glich Schwächen in Hongkong, Indonesien und Malaysia aus. In der ehemaligen britischen Kronkolonie schrumpfte der Umsatz um ein Zehntel. Das Geschäft in Hongkong steuerte einen Verlust von 613 Mill. Dollar zum Ergebnis bei. Ein Jahr zuvor hatte es noch einen Überschuss von 441 Mill. Dollar geliefert. FitzPatrick wertete die Lockerung der Quarantäneregeln durch die Verwaltung der chinesischen Sonderwirtschaftszone als „sehr positiven“ Schritt. Auf die Frage, ob es bei Prudential-Firmen Komitees der Kommunistischen Partei Chinas wie bei HSBC Qianhai gebe, sagte er, in der Volksrepublik gehörten Parteikomitees in Betrieben seit vielen Jahren zu den rechtlichen und regulatorischen Anforderungen. Die Dividende wurde um 7 % erhöht.