Credit Suisse nur noch knapp über Ramschniveau bewertet
Bloomberg/Reuters Zürich
S&P hat das Langfrist-Rating der Credit Suisse Group auf nur noch eine Stufe oberhalb des Ramschstatus gesenkt. Dies unterstreicht die Herausforderungen für die Bank, die vergangene Woche einen radikalen Umbauplan vorgestellt hat. Die Bonitätsnote liegt nun nur noch bei „BBB–“ nach bislang „BBB“. Die Kreditwächter verwiesen in Bezug auf die Restrukturierungspläne auf „erhebliche Umsetzungsrisiken in einem sich verschlechternden und volatilen Konjunktur- und Marktumfeld“. Credit Suisse hat damit jetzt bei S&P das schlechteste Kreditrating aller großen Investmentbanken. Das ist ein struktureller Nachteil, da es zu steigenden Finanzierungskosten führt.
Für das abgelaufene Quartal berichtete die Zürcher Großbank über einen Verlust von 4 Mrd. sfr. Die Umstrukturierung sieht eine Zerschlagung der Investmentbank vor. Bis 2024 sollen die Maßnahmen rund 2,9 Mrd. sfr kosten. S&P kritisierte auch das Ergebnis des wichtigen Wealth Managements: „Das Ergebnis der Credit Suisse für das dritte Quartal deutet auf ein geschwächtes Geschäft hin, da sich das führende Wealth-Management-Geschäft als weniger widerstandsfähig erwiesen hat als erwartet, was sich in Abflüssen von Kundengeldern und einer unflexiblen Kostenbasis zeigt.“
Aktien werden umgewidmet
Unterdessen teilte die Schweizer Großbank mit, die im vergangenen Jahr für 305,2 Mill. sfr zurückgekauften Aktien entgegen dem ursprünglichen Plan nicht im Rahmen einer Kapitalherabsetzung zu vernichten. „Es ist stattdessen geplant, diese Aktien neu ausschließlich für die Bedienung von Mitarbeiterbeteiligungsplänen zu verwenden“, hieß es weiter.