William „Bill“ Winters (59) hat sich den Kampf gegen den Klimawandel auf die Fahnen geschrieben und macht damit auf der Londoner City Week eine gute Figur. Der Chef von Standard Chartered kann darauf verweisen, dass große Teile wichtiger Märkte seiner Bank durch die Erderwärmung untergehen oder unbewohnbar werden könnten. Wer überzeugt von einer Sache ist, kann andere überzeugen. Und so wurde der ehemalige Co-CEO der Investmentbank von J.P. Morgan Chairman der Taskforce on Scaling Voluntary Carbon Markets.

Als er vor sechs Jahren die Führung von Standard Chartered übernahm, kehrte er mit eisernem Besen. Die Bank hatte angesichts zweistelliger Wachstumsraten die Kosten vernachlässigt. Winters sparte dort, wo es dem Geschäft am wenigsten schadet: an der Führungsspitze. Ein Viertel der bestbezahlten Mitarbeiter – vom Managing Director aufwärts – wurde aufgefordert, die Bank zu verlassen. Damit ließ sich wesentlich mehr einsparen als durch weitere Entlassungen beim Schalterpersonal. Auch für die Ausgestaltung des weltweiten Emissionshandels hat er unkonventionelle Ideen. Wer sein Geschäft damit macht, CO₂-Zer­ti­fi­ka­te zu vermarkten, die keinen echten Beitrag zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes leisten, sollte sich warm anziehen. Winters meint es ernst.