Deutsche Bank erwägt Rückkehr in Handel mit Basismetallen
Bloomberg/lee Frankfurt
Acht Jahre nach dem Ausstieg aus dem Rohstoffhandel erwägt die Deutsche Bank informierten Kreisen zufolge offenbar, wieder in den Handel mit Nichtedelmetallen wie Aluminium und Kupfer einzusteigen. Die Großbank wolle damit ihr Wachstum ankurbeln, heißt es bei Insidern. Die Überlegungen, die federführend von der Fixed-Income-Sparte von Ram Nayak angestellt werden, seien jedoch noch im Sondierungsstatus und ergebnisoffen. Das Projekt würde Neueinstellungen erfordern und zum Edelmetallhandel der Bank dazukommen, sagte eine mit den Erwägungen vertraute Person. Ein Sprecher der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
„Mit der Entscheidung, unser Rohstoffgeschäft neu auszurichten, verfolgen wir das Ziel, unser Kapital besser zu nutzen, die Komplexität unseres Geschäftsbetriebs zu verringern und auf branchenweite aufsichtsrechtliche Veränderungen zu reagieren“, hatte der damalige Co-Chef Investment Banking, Colin Fan, den Ausstieg aus dem traditionell im Fixed-Income-Bereich angesiedelten Geschäft damals begründet.
Die teilweise Kehrtwende wäre ein weiteres Beispiel dafür, dass Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing auf seine Fixed-Income-Sparte setzt, um die Erträge zu steigern. Hintergrund der Überlegungen ist, dass die Preise für Basismetalle seit dem Ausbruch der Pandemie stark angestiegen sind. Kupfer und Aluminium sind auf dem höchsten Stand seit vielen Jahren und haben anderen Banken zu Extragewinnen verholfen. Die Rohstoffhändler von Goldman Sachs haben im vergangenen Jahr ihre Erträge auf über 2 Mrd. Dollar verdoppelt, den höchsten Betrag in einem Jahrzehnt.