Deutsche Bank sieht mehr Derivate-Handel in EU
phh Frankfurt
Die Deutsche Bank sieht erste Anzeichen dafür, dass sich der außerbörsliche Handel mit Derivaten (OTC) stärker von London nach Europa verlagert. Mit einem Marktanteil von 46 % und einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 2,6 Bill. Dollar sei London zwar nach wie vor der führende Finanzplatz für OTC-Zinsderivate – die der Bank zufolge wichtigste Derivate-Kategorie, da auf sie rund 80% des gesamten ausstehenden Nominalwerts entfallen würden. Allerdings habe Großbritannien seit 2019 an Boden verloren. Damals lag der Marktanteil noch bei 51 %. Als Gründe führt die Deutsche Bank zum einen die Abkehr vom Libor an, zum anderen aber auch die anhaltenden Bemühungen der EU-Behörden, mehr Derivate-Clearing in die Europäische Union zu holen. Obwohl dies nur ein erster Datenpunkt in einer alle drei Jahre durchgeführten Erhebung sei, wiesen diese Zahlen auf eine gewisse Verschiebung infolge des Brexits hin. Dieser Trend könnte sich durchaus fortsetzen, glaubt die Bank.