Assekuranz

Deutsche Familien­­versiche­rung will 2027 Dividende zahlen

Das bislang stürmische Wachstum – seit dem Börsengang 2018 haben sich die Beitragseinnahmen fast verdreifacht – lässt nach. Aber dafür will sich der Digitalversicherer in der Gewinnzone etablieren.

Deutsche Familien­­versiche­rung will 2027 Dividende zahlen

ak Frankfurt

 Nachdem der Break-even im vergangenen Jahr gelungen ist, will sich die DFV Deutsche Familienversicherung dauerhaft in der Gewinnzone etablieren. Der noch bestehende Verlustvortrag soll bis 2026 abgebaut sein, 2027 will der börsennotierte Digitalversicherer dann dividendenfähig werden. Fernziel ist ein Eigenkapitalrendite von 10 %, wie Finanzvorstand Karsten Paetzmann bei der Bilanzvorlage in Frankfurt ausführte. Im vergangenen Jahr lag der Wert bei 1 %. „Das ist zu wenig“, sagte Paetzmann, der gleichwohl die Profitabilitätsfortschritte hervorhob.

Die DFV stutzte im vergangenen Turnus vor allem ihre Vertriebskosten. Sie reduzierten sich um 12% oder knapp 5 Mill. Euro, obwohl die Beitragseinnahmen um 28% auf 184 Mill. Euro zulegten. Vertrieblich hat sich die DFV anders aufgestellt, die Online-Kanäle nach eigenen Angaben optimiert und den Direktvertrieb gestärkt. DFV-Gründer und Vorstandschef Stefan Knoll setzt dabei auf seine eigene Familie. Die Leitung des Marketings hat er vor einigen Monaten an Tochter Victoria übertragen. Sohn Maximilian ist mittlerweile Generalbevollmächtigter und gehört der erweiterten Führung des Versicherers an.

Die Kostenquote der DFV, die rund die Hälfte ihres Geschäfts mit Krankenzusatzversicherungen macht, sank 2022 kräftig von 48 auf 31%. Die deutlich verbesserte versicherungstechnische Entwicklung wurde aber durch einen Absturz im Kapitalanlageergebnis zum Teil konterkariert. Der Versicherer schichtete 2022 in sicherere Anlagen um und fuhr angesichts der Kurseinbrüche von Anleihen nach der Zinswende Veräußerungsverluste von fast 3 Mill. Euro ein. Das konnten die gestiegenen laufenden Kapitalanlageerträge nur unzureichend auffangen, so dass das Kapitalanlageergebnis um gut 80% auf 2 Mill. Euro absackte. Dazu kommen unrealisierte Verluste bei Anleihen, die sich zum Jahreswechsel auf 19 Mill. Euro summierten. Sie führten zu einem Rückgang des Eigenkapitals um 21%.

Das bislang stürmische Wachstum – seit dem Börsengang 2018 haben sich die Beitragseinnahmen fast verdreifacht – wird sich drosseln. Für das laufende Jahr rechnet die DFV mit einem Plus von gut 5% auf 194 Mill. Euro. Das Neugeschäftsvolumen soll in den kommenden Jahren jeweils bei etwa 15 Mill. Euro per anno liegen, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Vorstand peilt für das laufende Jahr ein Vorsteuerergebnis von 3 bis 5 Mill. Euro an – und hat damit das Ziel im frisch veröffentlichten Geschäftsbericht schon angehoben. Dort ist noch von 1 bis 2 Mill. Euro die Rede.

DFV
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20222021
Geb. Bruttobeiträge184155
Verdient. Nettobeiträge11787
Leistungen an Kunden8258
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb3338
Kapitalanlageergebnis2,110,8
Schaden-Kosten-Quote netto (%)101114
Ergebnis vor Steuern1,7– 0,8
Konzernergebnis1– 1,7
Eigenkapital6785
DFV
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20222021
Geb. Bruttobeiträge184155
Verdient. Nettobeiträge11787
Leistungen an Kunden8258
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb3338
Kapitalanlageergebnis2,110,8
Schaden-Kosten-Quote netto (%)101114
Ergebnis vor Steuern1,7–0,8
Konzernergebnis1,0–1,7
Eigenkapital6785
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