Deutsche Pfandbriefbank reduziert Zufuhr zur Risikovorsorge
Pfandbriefbank drosselt Zufuhr zur Risikovorsorge
Büroimmobilienfinanzierer vervierfacht Gewinn im dritten Quartal
sck München
Die von der Gewerbeimmobilienkrise betroffene Deutsche Pfandbriefbank (PBB) hat erstmals seit über einem Jahr ihre Zufuhr zur Kreditrisikovorsorge in Relation zum Vorjahreszeitraum reduziert. Im dritten Quartal verzeichnete der Spezialfinanzierer ein Risikovorsorgeergebnis von -37 Mill. Euro nach -83 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Zur Erinnerung: im Herbst vergangenen Jahres hatten viele Immobilienfinanzierer ihre Risikovorsorge drastisch ausgeweitet, nachdem vor allem der US-Büroimmobiliensektor aufgrund der Zinswende und eines Nachfragerückgangs infolge des Coronapandemie-Schocks ins Trudeln geraten war.
Diese Branchenentwicklung setzte sich auch in der ersten Jahreshälfte fort. Deshalb sind bei der PBB die Nachwirkungen dieses Kostenschubs immer noch zu spüren. Nach neun Monaten verzeichnete das SDax-Mitglied ein Risikovorsorgeergebnis von -140 Mill. Euro. Das sind Mehrbelastungen von 36 Mill. Euro gegenüber Ende September 2023.
Deutsche Pfandbriefbank sieht „Bodenbildung“ erreicht
Die jüngste Entlastung bei der Risikovorsorge und solide operative Erträge sorgten dafür, dass die PBB von Juli bis September den Vorsteuergewinn auf 40 Mill. Euro vervierfachte. Nach neun Monaten verdiente die Bank vor Steuern 87 Mill. Euro. Das sind 4 Mill. Euro weniger als vor einem Jahr.
Vorstandschef Kay Wolf äußerte sich zufrieden über das Zwischenresultat, wollte es aber noch nicht als Anzeichen einer dauerhaften Wende zum Besseren interpretieren. „Mit diesen Zahlen sehen wir uns aktuell auf gutem Kurs“, sagte er. „Wir beobachten, dass die Investmentvolumina auf noch niedrigem Niveau steigen, die Immobilienrenditen scheinen ihren Wendepunkt erreicht zu haben“, so Wolf. „Wir sehen zwar noch keine nachhaltige Wende, aber eine Bodenbildung mit positiver Geschäftsaktivität.“
Aktie der PBB springt um über 5 Prozent
Die PBB überzeugte die Anleger mit diesen Nachrichten. Die Aktie des Geldhauses mit Sitz in Garching bei München gewann im Xetra-Handel zeitweise 5,2% auf 5,22 Euro an Wert. Zum Vergleich: Infolge der Immobilienkrise sackte im Februar dieses Jahres der Kurs auf 3,66 Euro ab. Zur Präsentation seiner Wachstumsstrategie auf einem Kapitalmarkttag Anfang Oktober fiel der CEO mit seinem Konzept noch bei den institutionellen Investoren durch.
Von einem erhofften Schwenk zum dauerhaften Wachstum im Neugeschäft ist die PBB aber noch ein weites Stück entfernt. In den ersten neun Monaten dieses Jahres verzeichnete das Institut ein Neugeschäftsvolumen von 2,5 Mrd. Euro. Das sind 1,7 Mrd. Euro weniger als vor einem Jahr. Die PBB berichtete von einem „weiterhin herausfordernden Umfeld an den Immobilienmärkten“.
Trotz der jüngsten Fortschritte ist die Bank in Bezug auf die Rentabilität ihres Geschäftsmodells noch sehr schwach. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern schrumpfte nach neun Monaten um 0,2 Punkte auf 2,9%.