KI im Bankensektor

GenoGPT kommt im dritten Quartal

Atruvia, der IT-Dienstleister der deutschen Genossenschaftsbanken, bereitet den Start von GenoGPT vor. Das könnte die Arbeit vieler Beschäftigter erleichtern und die Effizienz steigern.

GenoGPT kommt im dritten Quartal

GenoGPT kommt im 3. Quartal

Chatbot für Mitarbeiter von Genossenschaftsbanken

Bloomberg Frankfurt

Atruvia, der IT-Dienstleister der deutschen Genossenschaftsbanken, bereitet den Start von GenoGPT vor. Dabei handelt es sich um einen Chatbot für Mitarbeiter von Kreditinstituten, der nicht nur frei zugängliches Wissen anzapfen kann, sondern auch bankinterne Dokumente und Informationsquellen. Das dürfte die Arbeit vieler Beschäftigter erleichtern und die Effizienz steigern.

Den breiten Start von GenoGPT „planen wir für das dritte Quartal. Bereits jetzt sind wir in der Pilotierung mit ersten Banken“, sagte Thomas Weßling, Experte für Künstliche Intelligenz bei Atruvia, in einem Interview mit Bloomberg News. „GenoGPT wird alle Fragestellungen rund um das tägliche Banking abdecken können.“  

Finanzdienstleister experimentieren mit KI

Zwar bietet Atruvia bereits heute einen sogenannten PlainGPT-Chatbot an, allerdings kann dieser nur frei zugängliches Wissen nutzen. Er basiert auf Modellen der ChatGPT-Mutter OpenAI. Die nun geplante Einbindung von bankinternem Wissen beim Nachfolgeprodukt GenoGPT dürfte die Nutzung vereinfachen und zu besseren Ergebnissen führen.

In den zurückliegenden Monaten haben weltweit viele Finanzdienstleister mit KI und Chatbots experimentiert, angespornt durch das Potenzial, die Produktivität zu steigern und Kosten zu senken. Auch in Deutschland werden Chatbots immer öfter zusätzlich mit bankinternem Wissen gefüttert, wie beispielsweise Initiativen bei der DZ Bank und der LBBW zeigen.

Großes Interesse an Chatbots

Auch Atruvia sieht grundsätzlich ein großes Interesse beim Thema Chatbot. PlainGPT verzeichnet „eine der steilsten Adoptionskurven unter den Produkten, die wir anbieten“, sagte Weßling. „Etwa die Hälfte aller genossenschaftlichen Primärbanken hat sich für eine Nutzung entschieden.“

Unter den Anwendern finden sich seinen Worten zufolge auch viele kleinere Banken, bei denen sich der Fachkräftemangel mitunter stärker bemerkbar macht als bei größeren Geno-Instituten. „Chatbots können diesen Banken eine Menge Arbeit abnehmen“, sagte Weßling.

Atruvia liegt überwiegend in den Händen der Volksbanken und Raiffeisenbanken, die in Beteiligungsgesellschaften organisiert sind. Zudem halten unter anderem einzelne Institute sowie weitere Unternehmen aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe direkte Anteile, heißt es auf der Webseite.

GenoGPT soll Kundenanfragen beantworten können

Neben GenoGPT für Bankmitarbeiter im 3. Quartal plant Atruvia bereits für das 2. Quartal einen Chatbot für Kunden, den Banken auf ihren Webseiten einbinden können. Er wird gängige Kundenanfragen beantworten können, etwa wie man die Banking-App auf ein neues Handy übertragen kann.

„Es wird der erste auf generativer KI-basierende Chatbot sein, den wir von Atruvia in der Gruppe anbieten”, so Weßling. 

Um den Datenschutz zu gewährleisten, hat sich Atruvia „dafür entscheiden, dass unsere Chatbots über eine Private-Cloud laufen — ohne eine Verbindung zum sonstigen Internet“, so Weßling. Das Ganze geschehe über ein Rechenzentrum in Frankfurt, also innerhalb der EU.