Die Korruptionsskandale wirken nach

Finma: Schweizer Banken melden häufiger verdächtige Transaktionen

Die Korruptionsskandale wirken nach

dz Zürich – Die großen internationalen Korruptionsskandale um den malaysischen Staatsfonds 1MDB und die staatliche brasilianische Erdölgesellschaft Petrobras beschäftigen die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) weiter. Die Aufdeckung der teilweise auf dem Schweizer Finanzplatz verborgen gehaltenen Bestechungsgelder hatte die Behörde zur Aufnahme von neun Verfahren gegen Finanzinstitute und vier Verfahren gegen Einzelpersonen veranlasst.Von diesen Verfahren konnten bis dato vier abgeschlossen werden. Verschiedene Banken, darunter auch die in Lugano ansässige BSI, wurden mit teilweise scharfen Sanktionen belegt. Die UBS kam gemäß einer aktuellen Meldung mit einer schriftlichen Rüge davon, weil sie laut Finma trotz eines umfangreichen gruppenweiten Weisungswesens im Bereich der Bekämpfung der Geldwäsche die Hintergründe einer wesentlichen Geschäftsbeziehung in Singapur und der darüber abgewickelten Transaktionen nicht angemessen abgeklärt hatte. “Als weltweit führender Standort für die private Vermögensverwaltung ist es für die Schweiz unerlässlich, die Integrität ihres Finanzplatzes zu erhalten”, schreibt die Finma in ihrem Jahresbericht. 2016 unterstellte die Behörde 21 Banken mit einem hohen Risiko hinsichtlich Verstößen gegen die Anti-Geldwäsche-Normen einer besonders intensiven Aufsichtstätigkeit. Die Meldungen verdächtiger Transaktionen durch Banken und andere Akteure haben 2016 um 23 % auf 2 909 zugenommen. In der Vergangenheit wurde die Schweiz des Öfteren wegen vermeintlich zu weniger Meldungen kritisiert.Nicht zur Sprache kam am Dienstag das Thema Steuervergehen, das in früheren Jahren viel Raum eingenommen hatte. Zu den jüngsten Hausdurchsuchungen, welche Justizbehörden in verschiedenen Ländern in Büros der Credit Suisse vorgenommen haben, sagte Finma-Direktor Mark Branson, es habe sich um strafrechtliche Untersuchungen gehandelt, zu denen die Aufsichtsbehörden nicht hinzugezogen würden. Einen neuen Schwerpunkt legt die Finma im Bereich der Marktaufsicht. In deren Rahmen gehe man aktuell auch Hinweisen auf Insiderhandel in mehreren börsennotierten Gesellschaften nach.