EBA verlangt Abwicklungspläne von Stablecoin-Emittenten
Die European Banking Authority (EBA) hat kurz vor knapp noch die finalen Texte zur Konsultation über Abwicklungspläne für Stablecoin-Emittenten veröffentlicht. In der Micar (Markets in Crypto Assets Regulation) wird zwischen ART (Asset-Referenced Tokens) und EMT (E-Money Tokens) unterschieden. Die Mica-Vorschriften zum Stablecoin-Paket treten schon am 30. Juni in Kraft, die übrigen zum Jahreswechsel 2024/2025.
Gerüstet für den Fall der Fälle
Insofern kommt diese Konsultation reichlich spät. Die Abwicklungspläne sollen den Aufseher in die Lage versetzen, Token einzuziehen, wenn der Eindruck entstehe, dass ein Emittent „nicht oder wahrscheinlich nicht“ in der Lage sei, seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Abwicklungspläne wurden im Bankenmarkt eingeführt, nachdem Lehman Brothers als Ausgangspunkt der Finanzkrise umkippte. Damit können die Aufseher sich für die Kaskaden rüsten, die bei Ausfall eines Marktteilnehmers entstehen, bzw. bei Gefahr im Verzug frühzeitig einschreiten. Die nun anstehende Konsultation läuft bis zum 10. Juni, was die Frage aufwirft, wie das Feedback noch vor dem 30. Juni berücksichtigt werden kann.
Am 22. Mai wird die EBA eine öffentliche Anhörung im Rahmen der Konsultation veranstalten, die online ab 14 Uhr stattfindet. Eine Registrierung ist nach Angaben von EY schon jetzt möglich. Es wird spannend sein zu beobachten, ob zum Beispiel Tether (USDT) als größter Stablecoin-Emittent mit ihrem EURt-Coin Compliance zu den EU-Vorschriften herstellt. US-Konkurrent Circle hatte 2023 mit EURC einen Euro-Stablecoin auf den Blockchains von Stellar, Avalanche, Solana und Ethereum gestartet.
