EBRD fürchtet Folgen des Kriegs in der Ukraine
hip London
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat einen Rekordgewinn für 2021 ausgewiesen. Mit 2,5 Mrd. Euro übertraf er das bislang höchste Ergebnis, das 2006 erwirtschaftet wurde. Die gute Performance (+30 %) ihrer Aktieninvestments trug dazu bei. Zudem wurden angesichts der wirtschaftlichen Erholung von den Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie weniger Kreditausfälle einkalkuliert.
Allerdings warnte das einst als Osteuropabank bekannte Institut vor den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf sein Geschäft im laufenden Jahr. Die Ukraine gehört zu den Ländern, in denen die in London ansässige Förderbank in den vergangenen Jahren am aktivsten war. Auf ihrer Website ist von 200 aktiven Projekten die Rede. Das aktuelle Portfolio wird auf 4,2 Mrd. Euro beziffert. Noch ist unklar, wie viel davon unwiederbringlich verloren ist. Alles in allem waren es mehr als 500 Projekte. Die kumulierten Investitionen belaufen sich auf 16,4 Mrd. Euro.
In der Bilanz wird per Ende Dezember folgendes Exposure gezeigt: Kredite von 2,1 Mrd. Euro und Eigenkapital (Aktien) von 0,3 Mrd. Euro. Die EBRD hat in Russland seit 2014 kein Neugeschäft getätigt, in Weißrussland seit 2021. In der Bilanz finden sich noch russische Kredite in Höhe von 0,2 Mrd. Euro und 1,2 Mrd. Euro Eigenkapital. Das Weißrussland-Exposure besteht aus Krediten von 0,5 Mrd. Euro und Eigenkapital von 0,1 Mrd. Euro.
Die Förderbank hatte vor kurzem ein 2 Mrd. Euro schweres Hilfspaket für die Ukraine und die von den Folgen des russischen Angriffs betroffenen Nachbarländer aufgelegt. „Wir sind entschlossen, alles zu tun, was uns möglich ist, um ihnen dabei zu helfen, mit den Konsequenzen des Konflikts fertig zu werden“, sagte die EBRD-Finanzchefin Soha El-Turky.