Einigung auf Tarifabschluss für Genossenschaftsbanker
fir Frankfurt
Der Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR) und die Gewerkschaft DBV haben sich in der dritten Verhandlungsrunde am Mittwoch auf einen Tarifabschluss für die gut 135000 Beschäftigten der Genossenschaftsbanken verständigt.
Ihre Gehälter werden im Januar 2023 um 3,2% angehoben und ein Jahr später um weitere 2,0%. Für dieses Jahr erhalten die Beschäftigten im Oktober eine nach Tarifgruppen gestaffelte Einmalzahlung. Wer einer der unteren drei Tarifgruppen angehört, erhält 1000 Euro, für die mittleren drei Tarifgruppen gibt es 900 Euro und für die oberen drei Tarifgruppen 800 Euro. Auszubildende bekommen in zwei Stufen durchschnittlich 7,2 % mehr. Standards für das mobile Arbeiten wurden nicht vereinbart. Der Gehaltstarifvertrag ist frühestens Ende 2024 kündbar.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage handele es sich um einen akzeptablen Abschluss, erklärte der DBV mit Verhandlungsführer Robert Piasta in einer Mitteilung: „Auch wenn das Gesamtpaket in Zeiten sehr hoher Inflationsraten nicht glücklich machen kann, sind wir insgesamt doch zufrieden.“ Absolutes Minimalziel sei gewesen, einen Abschluss zumindest auf Basis des Anfang April erzielten Tarifabschlusses der privaten Banken zu erzielen.
Auch der insgesamt 747 Volks- und Raiffeisenbanken sowie die DZ Bank vertretende AVR mit Verhandlungsführer Peter Bottermann stellte auf die schwierigen Rahmenbedingungen ab: „Der Abschluss erfolgt zu einer Zeit, in der die Folgen der Coronakrise, die hohe Inflation, die Zinswende, der Fachkräftemangel und der Krieg in der Ukraine zu wirtschaftlichen Verwerfungen führen und unsere Ertragsmöglichkeiten einschränken. Mit dem Abschluss werden für die Beschäftigten die Folgen steigender Preise zu einem nennenswerten Teil abgefedert“, wird AVR-Verhandlungsführer Bottermann, der Vorstandssprecher der Volksbank Ruhr Mitte in Gelsenkirchen ist, zitiert. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland im Juni 7,6% betrug.