ESG-Umfrage offenbart Datenlücke zu Biodiversität
wbr Frankfurt
Das Artensterben und die Zerstörung von Ökosystemen haben nach Auffassung der Beratungsgesellschaft PwC und der Umweltorganisation WWF zunehmend Folgen für Finanzfirmen. Der Schutz von Biodiversität sei zwar von der Branche anerkannt, doch die Integration des Themas sei gering. In einer Umfrage erkläre nur ein Bruchteil der Teilnehmer, bereits Prozesse zum Risiko- und Chancenmanagement von Biodiversität implementiert zu haben. Auch der Wissensstand werde von den Befragten als eher gering eingeschätzt.
Als größte Hürde beim Umgang mit Risiken im Bereich Biodiversität nennen die befragten Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften eine geringe Datenverfügbarkeit und noch nicht standardisierte Metriken zur Quantifizierung von Zielen. Hier erwarten sich die befragten Institute Impulse durch noch ausstehende Regulierungsvorgaben, wie zum Beispiel das Global Biodiversity Framework (GBF). Außerdem befassten sich Initiativen, wie die Taskforce on Nature-Related Financial Disclosures (TNFD), mit der Standardisierung von Indikatoren und Daten.
Auf EU-Ebene würden laut PwC und WWF biodiversitätsbezogene Faktoren und die damit verbundenen Risiken zunehmend von den Zentralbanken und Aufsichtsbehörden sowie vom Regulator in den Fokus genommen. Damit steige auch der Stellenwert des Themas für Finanzinstitute in den kommenden Jahren.
Wesentliche Treiber seien auch Compliance- und Risikomanagementaspekte. „Ein zukunftsorientiertes Management von Biodiversitätsrisiken bringt Vorteile für die Resilienz des Instituts und entspricht den steigenden Erwartungen von Stakeholdern“, sagt Angela McClellan, zuständig für Sustainable Finance bei PwC Deutschland.