Nachhaltigkeit

ESG-Versprechen ist für Versicherer riskant

Viele Menschen sind bereit, für nachhaltige Versicherungen einen Aufpreis zu zahlen, berichtet der Branchenverband GDV. Weil zugleich das Misstrauen der Anleger hoch ist, steht die Glaubwürdigkeit der Branche auf dem Spiel.

ESG-Versprechen ist für Versicherer riskant

jsc

Für Versicherer hält die Umfrage des Branchenverbands GDV zu den Nachhaltigkeitswünschen der Anleger eine gute und eine schlechte Nachricht parat: Einerseits sind viele Menschen erklärtermaßen bereit, für als nachhaltig deklarierte Produkte einen deutlichen Aufpreis zu bezahlen. ESG-Kriterien bieten der Branche also die Chance, das Leistungsversprechen einer soliden Geldanlage um eine weitere Facette zu ergänzen – das darf, im angemessenen Rahmen, auch etwas kosten. Andererseits vertraut nur eine Minderheit der Befragten der Versicherungsbranche per se, und einige Kunden wittern „Greenwashing“. Wehe also, wenn Anbieter die Preise für Versicherungen mit Nachhaltigkeitskriterien besonders kräftig erhöhen oder wenn die schon etablierten Preiskönige künftig auffällig häufig zum ESG-Etikett greifen. Der Vorwurf, dass es Versicherer nicht ernst meinen mit dem Ideal der Nachhaltigkeit, stünde rasch im Raum. Das Vertrauen der Anleger in die Branche und in Nachhaltigkeitsversprechen ist bereits fragil – das spricht für eine sensible Preispolitik für ESG-Produkte.

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