EU-Firmen zieht es nach Britannien
hip London
Mehr als 1400 EU-Firmen haben sich bei der Londoner Finanzaufsicht FCA um eine Betriebsgenehmigung für die Zeit nach dem Brexit bemüht. Mehr als 1000 von ihnen planen die Einrichtung einer Niederlassung, wie der Regulierungsberater Bovill auf Grundlage einer Anfrage an den Regulierer mitteilt. Bis Oktober 2019 seien 1441 Anträge auf Nutzung des Temporary Permission Regime (TPR) eingegangen. Es soll den Firmen ermöglichen, ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen, während sie sich bei den britischen Aufsichtsbehörden um eine Zulassung bemühen. Mehr als vier Fünftel (83%) verfügten über keine Niederlassung in Großbritannien. Das lege nahe, dass mehr als 1000 nach dem Brexit erstmals ein Büro in London einrichten werden.
„Das Ergebnis zeigt, wie wichtig es ist, dass es zu einer Entscheidung über die Äquivalenz der Finanzregulierung in Großbritannien und der EU kommt“, sagt Mike Johnson, Managing Consultant bei Bovill. Rund 230 Firmen stammten aus Irland. Es folgten Unternehmen aus Frankreich und Deutschland. Mehr als 100 Firmen hätten ihren Antrag aus Zypern, Luxemburg und den Niederlanden gestellt. Die Zahlen legten nahe, dass London ein wichtiges Finanzzentrum bleiben werde und viele Firmen die Vorteile einer engen Arbeitsbeziehung zu schätzen wüssten.