EU will sieben Banken abtrennen
Bloomberg Frankfurt
Die Europäische Union erwägt laut Entwurf einer entsprechenden Liste den Ausschluss von sieben russischen Banken aus dem Swift-Finanzsystem. Dazu zählen die VTB Bank und die Bank Rossiya, nicht jedoch die größte Bank des Landes, Sberbank. Die weiteren aufgelisteten Häuser sind Bank Otkritie, Novikombank, Promswjasbank, Sovcombank und VEB.RF.
Änderungen noch möglich
Die Gazprombank steht ebenfalls nicht auf der Liste, befinde sich derzeit aber noch in Abstimmung sowohl innerhalb der EU als auch mit den USA und anderen Ländern. Deshalb könnten sich noch Änderungen ergeben, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Europäische Kommission wollte sich zu der Liste nicht äußern.
Die G7-Länder hatten sich bereits am 26. Februar auf den Ausschluss russischer Banken aus Swift geeinigt, nachdem einige EU-Mitgliedsländer, so auch Deutschland, ihren Widerstand aufgegeben hatten. Sie hatten vor allem Vorbehalte wegen möglicher Kollateralschäden wie etwa Zahlungen für Energielieferungen. Die endgültige Liste der Banken wurde allerdings noch nicht festgelegt.
VTB ist die zweitgrößte russische Bank und steht für etwa ein Fünftel der Bilanzsumme des gesamten Bankensektors Russlands. Sie ist auch Ziel der jüngsten Sanktionen gegen russische Banken, ebenso wie die anderen von der Swift-Sperre betroffenen Banken. Mit der VTB Bank Europe ist sie auch in Deutschland vertreten. Gegen die in Wien ansässige Sberbank Europe wurde von den europäischen Behörden am Montag ein Zahlungsmoratorium verhängt. Die in Belgien ansässige Swift erklärte, sie sei zwar eine neutrale globale Genossenschaft mit Mitgliedern in 200 Ländern, müsse aber Gesetze von der EU und Belgien einhalten.