Frankfurt rutscht im Finanzplatzranking ab
hip London
Frankfurt ist im internationalen Finanzplatzranking der Londoner Denkfabrik Z/Yen Group weiter abgerutscht. Nachdem die City of the Euro bereits im vergangenen Jahr aus der Top 10 herausgefallen war, ging es im Global Financial Centres Index (GFCI) Nr. 32 um weitere zwei Plätze nach unten auf Rang 18. Für andere deutsche Finanzzentren ging es dagegen deutlich nach oben. München verbesserte sich von Platz 28 auf 24. Berlin stieg von Rang 42 auf 26 auf, Stuttgart von 62 auf 39. Immerhin, Mainhattan gehörte zu den 15 Orten, die von Umfrageteilnehmern am häufigsten zu den Finanzzentren gerechnet wurden, die künftig an Bedeutung gewinnen könnten.
New York verteidigte erwartungsgemäß die Spitzenposition. London schaffte es allerdings, den Abstand zur Wall Street von 33 auf 29 Punkte zu verringern. Allerdings ergänzen sich die beiden Finanzplätze mehr, als dass sie miteinander im Wettbewerb stehen. „New York hat die Führungsposition unter den globalen Finanzzentren nun vier Jahre lang inne“, sagte Michael Mainelli, der Chairman der Z/Yen Group. „Londons Platz 2 sieht sicher aus, allerdings würde es wesentlicher weltweiter Veränderungen bedürfen, um noch einmal Ansprüche auf Platz 1 anmelden zu können.“ Alles in allem kehre die Zuversicht zurück, was die Rolle internationaler Finanzzentren angeht – trotz der anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine.
Paris steigt auf
Die City of London ist nicht mehr der einzige europäische Finanzplatz unter den Top 10. Paris arbeitete sich von Rang 11 hoch. Tokio stieg dagegen aus der Top 10 auf Platz 16 ab. Das China Development Institute aus Shenzhen, mit dem die Z/Yen Group bei der Erstellung des Rankings zusammenarbeitet, findet etwas anderes bemerkenswert: „Wie die Ergebnisse des GFCI zeigen, hat die Pandemie für keine Veränderung bei der laufenden Verlagerung des Schwerpunkts der weltweiten finanziellen Aktivität von Nordamerika und Europa nach Asien gesorgt“, schreibt He Jie, der Direktor der Finanzaufsicht und -verwaltung der südchinesischen Metropole, im Vorwort des Berichts. „Chinesische Finanzzentren setzen ihren Aufstieg mit einem steilen Anstieg ihres internationalen Einflusses fort.“ Für Shenzhen mag das zutreffen. Den GFCI-Subindex Banking führte die Stadt im Perlflussdelta an. Schanghai und Hongkong verschlechterten sich jedoch im weltweiten Ranking. Singapur verdrängte die ehemalige Kronkolonie, in der Peking immer härter durchregiert, von Platz 3. Dabei rückte der südostasiatische Stadtstaat bis auf fünf Punkte an die britische Hauptstadt heran.
Finanzplatz Top 10 | |||
Z/Yen-Ranking vom September 2022 | |||
Rang | Finanzzentrum | Vorjahr | Rating |
1 | New York | 1 | 760 |
2 | London | 2 | 731 |
3 | Singapur | 6 | 726 |
4 | Hongkong | 3 | 725 |
5 | San Francisco | 7 | 724 |
6 | Schanghai | 4 | 723 |
7 | Los Angeles | 5 | 722 |
8 | Peking | 8 | 721 |
9 | Shenzhen | 10 | 720 |
10 | Paris | 11 | 719 |
Quelle: Z/Yen GroupBörsen-Zeitung |