Gerüchte konkretisieren sich

Übernahme der Raiffeisenbank Hochtaunus steht bevor

Ein Zusammenschluss der offenbar angeschlagenen Raiffeisenbank im Hochtaunus mit der Volksbank Mittelhessen in Gießen zeichnet sich immer deutlicher ab.

Übernahme der Raiffeisenbank Hochtaunus steht bevor

Raiffeisenbank Hochtaunus steht vor Übernahme

Entscheid steht laut Volksbank Mittelhessen aber noch aus

fir Frankfurt

Eine Fusion der offenbar angeschlagenen Raiffeisenbank im Hochtaunus mit der in Gießen ansässigen Volksbank Mittelhessen wird immer wahrscheinlicher. „Wir sind angesprochen worden, ob wir uns eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank im Hochtaunus vorstellen können“, sagte ein Sprecher der Volksbank am Freitag auf Anfrage. Die Gremien des Hauses befassten sich derzeit auf verschiedenen Ebenen damit. „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, erklärte er weiter. Zuerst hatte das Portal „Finanzbusiness“ über deutliche Hinweise auf eine Fusion der beiden Häuser berichtet.

Es gibt Gespräche über eine Zusammenarbeit

Von wem die Volksbank angesprochen wurde, mochte der Volksbank-Sprecher nicht kommentieren. Es kann jedoch gemutmaßt werden, dass es sich dabei um den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) handelt. Der BVR gab auf Anfrage an, sich zu einzelnen Häusern nicht zu äußern. Die Raiffeisenbank mit Sitz in Bad Homburg findet sich auch auf einer vom BVR geführten Liste, auf der „Banken mit Reputationsrisiko“ geführt werden. Die Bank soll von der Finanzaufsicht BaFin mit einem Kreditverbot belegt worden sein.

Dass das kleine Institut, das unter der Marke „Meine Bank“ auftritt, angesichts mutmaßlicher Schwierigkeiten in einem größeren aufgehen soll, hatte sich bereits abgezeichnet. Die Frage war, mit wem. Als Partner infrage kamen die beiden Schwergewichte, die an das Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank im Hochtaunus grenzen: Frankfurter Volksbank und Volksbank Mittelhessen. Da Finanzkreisen zufolge zwischen den Frankfurtern und Bad Homburgern nicht das beste Verhältnis herrscht, lag es nahe, dass die wahrscheinlichere Option der Zusammenschluss mit den Gießenern ist.

Mögliche vierte Fusion

Kommt es schließlich dazu, wäre es für die Volksbank die vierte Verschmelzung in diesem Jahr. Im April 2024 hatte sie mitgeteilt, eine Fusion mit dem VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eingehen zu wollen, die dieses Jahr vollzogen wird. Es folgten zum Jahresende die Bekanntgabe der Fusion mit der Volksbank Schupbach im Landkreis Limburg sowie mit der Volksbank Feldatal. Allein die drei bislang angekündigten Fusionen würden die Bilanzsumme der Gießener auf 13 Mrd. Euro heben. Die Raiffeisenbank im Hochtaunus bringt es auf 2,4 Mrd. Euro.

Die Raiffeisenbank im Hochtaunuskreis hatte in der Vergangenheit die gewerbliche Immobilienfinanzierung stark ausgebaut und ihre Bilanzsumme allein von 2020 mit 750 Mill. Euro bis 2023 glatt verdreifacht. Vor einigen Wochen hatte eine Sprecherin Fusionsspekulationen nicht kommentieren wollen, jedoch auf die „grundsätzliche Aufgabe eines Vorstands“ hingewiesen, „strategische Optionen“ zu prüfen.