Genoverband lässt Vorwürfe von Kanzlei aufarbeiten
Genoverband lässt Vorwürfe von Kanzlei aufarbeiten
fir Frankfurt
Der überraschende Rücktritt von Vorstandschef Ingmar Rega Ende Januar befeuert die Spekulationen über die Gründe für diesen Schritt und wie es beim Genoverband weitergeht. Der teilte nun mit, „Vorwürfe zu angeblichen, einzelnen Vorfällen innerhalb der Verbandsfamilie“ von einer externen Kanzlei aufarbeiten zu lassen. Diese werde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Aus rechtlichen Gründen und zur Gewährleistung einer sauberen Aufarbeitung sowie zum Schutz von Persönlichkeitsrechten werde sich der Verband aktuell nicht zu Einzelheiten äußern. Erst nach Abschluss der Untersuchung werde dies der Fall sein, so eine Sprecherin.

Quelle: Genoverband
Informierten Personen zufolge hatte ein internes Dossier im Genoverband Aufsehen erregt, in dem Rega und andere Führungskräfte mit angeblich Compliance-relevanten Vorwürfen überzogen worden sein sollen. Es wird dem früheren Geschäftsführer der zur Tochtergesellschaft Awado gehörenden Awado Bankenberatung, Thomas Stegmüller, zugeschrieben. In Bankenkreisen ist zu hören, dass Stegmüller in vorherigen beruflichen Tätigkeiten lange Dossiers mit Anschuldigungen aufgesetzt und sich reichlich unbeliebt gemacht habe. Stegmüller stieß 2024 von der Managementberatung ZEB zu Awado, die sich den Ausbau des Consulting-Geschäfts auf die Fahnen geschrieben hat. Den Posten hat er nicht mehr inne.
Geschäftsbetrieb läuft weiter
Der Geschäftsbetrieb im Genoverband und in den Tochtergesellschaften laufe von der juristischen Prüfung unberührt weiter, heißt es von der Sprecherin.
Die kommissarische Leitung des Genoverbands hat seit Regas Abschied Vorstandsmitglied Marco Schulz inne. Ihm stehen die Vorstandsmitglieder Katja Lewalter-Düssel und Peter Götz zur Seite.
Berichte, denen zufolge der Genoverband und Tochtergesellschaften finanziell weniger gut dastehen könnten als von ihnen dargestellt, entsprechen laut Verband nicht den Tatsachen: „Darstellungen, die die positive Ertragslage der Verbandsfamilie in Frage stellen, weisen wir mit aller Vehemenz zurück. Die Verbandsfamilie hat sich im Geschäftsjahr 2024 herausragend entwickelt und ist wirtschaftlich gut aufgestellt.“