Helaba plant 50 Prozent nachhaltiges Kreditvolumen
bn Frankfurt
Die Helaba will den Anteil nachhaltiger Finanzierungen am Kreditvolumen bis 2025 von derzeit 43% auf 50% steigern, wie Petra Sandner, Chief Sustainability Officer der Landesbank, angekündigt hat. Als Hebel dient dem Institut ein Sustainable Lending Framework, das die Managerin am Dienstag präsentiert hat. Das Regelwerk schließe „die Lücken, die Regulatorik, Gesetzgebung und Marktstandards bei der Klassifikation nachhaltiger Finanzierungen bisher offen gelassen haben“, erklärt die Bank.
Jenseits der von der Bank definierten Ausschlusskriterien will das Institut weiterhin auch nicht nachhaltige Finanzierungen zusagen, dabei aber Wert auf eine Transformation der Schuldner legen. Ihre Ausschlusskriterien überprüft bzw. verschärft sie im Jahresrhythmus. So erstreckt sich der Ausschluss der Finanzierung von Kohleaktivitäten seit Jahresbeginn auf die gesamte Wertschöpfungskette. Anreize für die Beschäftigten setzt die Bank anhand des vermittelten Volumens nachhaltiger Finanzierungen – die Vergütung des Vorstands der Helaba kennt indes noch keine ESG-Komponente.
Nach dem Kreditportfolio will sich die Helaba in einem nächsten Schritt ab der zweiten Jahreshälfte einem entsprechenden Regelwerk für das Assetmanagement widmen. Sandner wollte sich nicht festlegen, wann es vorliegen wird.
Die Regeln für nachhaltige Finanzierungen verbinden den Angaben zufolge die EU-Taxonomie, Leitlinien der European Banking Authority (EBA), Vorgaben für ESG-Produkte, die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sowie die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Zuvor hatte das Haus laut Sandner sein gesamtes Kreditbuch von gut 220 Mrd. Euro analysiert und auf Nachhaltigkeit abgeklopft. Eigenen Angaben zufolge verfügt die Landesbank nun über die „erste umfassende Klassifikation für nachhaltiges Kreditgeschäft, die unabhängig überprüft wurde“. Die ESG-Ratingagentur ISS ESG hat das Regelwerk als „robust“ eingestuft und diesem eine „sehr hohe“ Transparenz attestiert.