Unicredit droht mit Rückzug
Unicredit könnte das Angebot
für BPM zurückziehen
Neue BPM-Offerte für Anima ändert Bedingungen
bl Mailand
Die HVB-Mutter Unicredit droht mit einem Verzicht auf das Übernahmeangebot für die Bank BPM. Sie begründete dies mit der Aufstockung des Angebots der BPM für den Vermögensverwalter Anima. Außerdem will die BPM an der Offerte für Anima auch dann festhalten, wenn die günstige Eigenkapitalregelung des „Danish Compromise“ nicht angewendet werden könnte.
Aus Sicht der Unicredit, die für BPM ein Übernahmeangebot über 10,1 Mrd. Euro vorgelegt hat, würde dann die Kernkapitalquote (CET 1) der BPM um 268 Basispunkte sinken - zusätzlich zu den höheren Kosten durch das höhere Angebot von nun 7 (vorher: 6,2) Euro je Aktie. Die Offerte von Unicredit für die BPM sei an die Voraussetzung geknüpft gewesen, dass sich die Bedingungen für die Anima-Übernahme nicht ändern.
Die italienischen Regeln (Passivitätsregel) sehen vor, dass eine Bank, die ein Übernahmeziel ist, nur dann Maßnahmen unternehmen kann, die das Angebot verhindern können, wenn eine Hauptversammlung einberufen wird. Eine solche Aktionärsversammlung soll am 28. Februar die veränderte Offerte für Anima annehmen. Unicredit erklärte, sicherstellen zu wollen, dass sich die BPM-Aktionäre des Risikos bewusst sind. Eine Bewertung und Entscheidung nehme man erst nach einer eventuellen Änderung des Übernahmeangebot der BPM für Anima vor.