IPO-Pläne

Ibercaja strebt andie Börse in Madrid

Die einstige Sparkasse Ibercaja strebt aufs Parkett. Analysten bewerten das spanische Institut mit 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. Euro.

Ibercaja strebt andie Börse in Madrid

ths Madrid

Der gute Jahresauftakt an den Märkten für Spaniens Banken hat Ibercaja dazu bewogen, den eigenen Börsengang in den kommenden Monaten anzugehen. Die ehemalige Sparkasse kündigte am Donnerstag in einer Mitteilung an die Marktaufsichtsbehörde CNMV Pläne für ein IPO an. Analysten bewerten die Bank mit 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. Euro. Mit einer Bilanzsumme von 58,2 Mrd. Euro Ende September, 1 200 Filialen und 5 500 Mitarbeitern ist Ibercaja die Nummer 9 im schrumpfenden spanischen Finanzsektor.

Der Schritt aufs Parkett entspricht dem spanischen Sparkassengesetz, das als Antwort auf die massive Finanzkrise nach der geplatzten Immobilienblase vor einem Jahrzehnt eingeführt wurde. Damals mussten die Sparkassen ihr Bankgeschäft in eine eigenständige Gesellschaft auslagern und durften nur in Form einer Stiftung am Kapital beteiligt sein. Ibercaja war 2011 aus dem Zusammenschluss von drei Sparkassen in den Regionen Aragon und La Rioja entstanden und hat ihren Sitz in Saragossa. Zwei Jahre später schluckte das Institut drei weitere kleinere Kassen. Die Stiftung Ibercaja hält 88 % der Anteile und die Stiftungen der übernommenen Kassen den Rest. Laut Gesetz muss der Anteil auf unter 50 % gesenkt werden, was nun mit dem Börsengang geschehen soll. Die IPO-Pläne sind schon etwas älter, wurden jedoch von der Corona-Pandemie durchkreuzt. Der Entscheidung vorangegangen waren Gespräche der Vorstände von Ibercaja mit institutionellen Investoren. Konsortialführer sind J.P. Morgan Chase und Morgan Stanley.

Kaum Banken in Privatbesitz

Seit der Finanzkrise hat Spaniens Banksektor eine gewaltige Konsolidierung erfahren. Von einst über 50 größeren Instituten sind nur noch zehn übrig, abgesehen von sehr kleinen Kassen und Kooperativen. Mit Ibercaja werden sieben Banken an der spanischen Börse gelistet sein. Von den Top 10 blieben dann lediglich Kutxabank, Abanca und Cajamar weiter in Privatbesitz. Die Bank markiert auch den ersten größeren Börsengang in Spanien im neuen Jahr. Es wird erwartet, dass der Erdölkonzern Repsol seine Sparte für erneuerbare Energien ebenfalls an den Markt bringen wird.