Intesa-Gewinnziel wackelt
bl Mailand
Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo sieht wegen des Ukraine-Kriegs möglicherweise ihr Gewinnziel für 2022 gefährdet. Nach Angaben der Agentur Bloomberg hat sich CEO Carlo Messina auf einer Investorenkonferenz von Morgan Stanley in diese Richtung geäußert. Intesa Sanpaolo peilt für 2022 einen Nettogewinn von 5 Mrd. Euro an. Eine Bestätigung der Äußerung Messinas gab es von Italiens größter Bank nicht. Die Angaben sind jedoch als glaubwürdig anzusehen.
Messina hält an einer geplanten Ausschüttungsquote von 70% fest – ebenso wie an der mittelfristigen Strategieplanung. Nach seinen Worten sind die Risiken handhabbar. Die Bank hatte erst vor wenigen Tagen mitgeteilt, maximal 5,1 Mrd. Euro im Risiko zu haben. Das Volumen der Kredite an russische Kunden wurde mit 1% des gesamten Kreditbestands angegeben.
Credit Suisse sieht in einem Extremszenario ein Risiko, dass die Kernkapitalquote (CET1) von bisher 14% auf bis zu 12,75% zurückgehen könnte. In diesem Fall könne das geplante Aktienrückkaufprogramm von 3,4 Mrd. Euro auf 2,3 Mrd. Euro reduziert werden. Die geplante Dividendenzahlung müsse nicht gesenkt werden. J.P.Morgan hält einen Rückgang von bis zu 140 Basispunkten für möglich.
Beobachter erwarten mehr Klarheit bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Dann sind auch mögliche Rückstellungen für Kredite nicht auszuschließen. Der Aktienkurs gab nun um bis zu 5% nach, schloss aber bei 2,086 Euro und damit mit 0,68% im Plus.