Mit einem deutlichen Kurssprung hat die Aktie von Italiens größter Bank Intesa Sanpaolo auf die Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal reagiert. Das Institut hat mit einem Nettogewinn von 2,5 Mrd. Euro (plus 9% gegenüber Vorjahr) im zweiten Quartal nicht nur die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Auch die Gewinnziele für 2024 und 2025 wurden angehoben: von bisher mehr als 8 Mrd. auf nun mehr als 8,5 Mrd. Euro.

Damit folgt die Intesa Sanpaolo dem Hauptkonkurrenten Unicredit, der in der vergangenen Woche sogar einen noch stärkeren Gewinnanstieg um 16% verkündet hatte. Auch die Intesa Sanpaolo will die Aktionäre in hohem Maße an ihrem Erfolg beteiligen: Sie haben bereits im ersten Halbjahr Dividendenzahlungen von 3,3 Mrd. Euro erhalten. Dazu kam im Juni ein Aktienrückkaufprogramm von 1,7 Mrd. Euro. Die Anteilseigner können ferner im Herbst mit einer Zwischendividende von 3 Mrd. Euro rechnen. Insgesamt stellt die Bank für 2024 eine Anhebung der Ausschüttung in Aussicht. Die Ausschüttungsquote soll bei 70% liegen.

Zu dem Anstieg der Erträge und des Gewinns beigetragen haben neben dem weiter deutlich     gestiegenen Zinsüberschuss auch die Verbesserung des Provisionsergebnisses um 7,4% auf 2,38 Mrd. Euro sowie steigende Erträge aus dem Versicherungsgeschäft und dem Assetmanagement. Die Intesa Sanpaolo hat beide Geschäftsfelder in den letzten Jahren stark ausgebaut und rund 1.350 Mrd. Euro Assets under Management. Darüber hinaus wurden die Kosten um 1,4% auf 2,64 Mrd. Euro gesenkt und die Kreditrisikovorsorge auf 318 (i.V. 367) Mill. Euro reduziert.

Darüber hinaus setzt das Institut in hohem Maße auf die Digitalisierung. Bis dato sind 350.000 Kunden zur Online-Bank Isybank transferiert worden. Dazu kommen 100.000 Neukunden. Bis 2025 will man 1 Million Kunden bei der Isybank zählen. Auch Fideuram Direct, die digitale Wealth-Management-Sparte, wird rasch ausgebaut. Sie zählt derzeit 74.000 Kunden. Ziel ist es, 2025 auf 150.000 Kunden zu kommen. Aufgrund der Digitalisierung hat die Intesa Sanpaolo ihren Bedarf an Büroflächen seit dem vierten Quartal 2021 um 500.000 Quadratmeter verringert.

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet das gemessen an Bilanzsumme und Kapitalisierung größte Institut Italiens weiter steigende Erträge. Treiber der Entwicklung sollen ein weiter wachsender Zinsüberschuss von mindestens 15,5 Mrd. Euro sowie eine erneute Verbesserung des Provisionsüberschusses sein. Positive Impulse sollen auch aus der Vermögensverwaltung und dem Versicherungsgeschäft kommen. Intesa Sanpaolo rechnet außerdem mit stabilen Kosten und einer anhaltend geringen Risikovorsorge.